AUTOREN


Stand der Autorenbiografien: Frühjahr 2007


Ahne

Claire Angelini
Friedrich Ani
Lukas Bärfuss
Sigrid Behrens
Markus Binder
Larissa Boehning
Lilli Brand
Karl Bruckmaier
Verena Carl
Philipp Catterfeld
Franz Dobler
Michael Ebmeyer
Jonathan Fischer
David Foenkinos
Bruno Franceschini
Dörte Franke
Franzobel
Claudia Frenzel
Kirsten Fuchs
Heike Geißler
Franziska Gerstenberg
Thomas Glavinic
Lena Gorelik
Christoph Graebel
Daniel Grohn
Sabine Gruber
Jochen Martin-Gutsch
Maja Das Gupta
Dierk Hagedorn
Jürg Halter
Jakob Hein
Guy Helminger
Falko Hennig
Tobias Hipp
Britta Höper
Sebastian Horn
Katja Huber
Tobias Hülswitt
Rujana Jeger
Claudia Kaiser
Schorsch Kamerun
Wladimir Kaminer
FX Karl
Christoph Kastenbauer
Abraham Katz
Thomas Klupp
Radek Knapp
Harriet Köhler
Steffen Kopetzky
Sascha Kroß
André Kubiczek
Henriette Kuhrt
Stan Lafleur
Elena Lange
Maxim Leo
Claudius Lünstedt
Benjamin Maack
Stefan Maelck
Gil Mehmert
Thomas Meinecke
Clemens Meyer
Annette Mingels
Juan Moreno
Andreas Neumeister
Robert Naumann
Claudius Niessen
Noe Noack
Klaus Nüchtern
Richard Oehmann
Georg M. Oswald
Albert Ostermaier
Marie Pohl
Madeleine Prahs
Matthias Praxenthaler
Richard David Precht
Tilman Rammstedt
Dan Richter
Gordon Roesnik
Kathrin Röggla
Michael Sailer
Susanne Schirdewahn
Katja Schmid
Jochen Schmidt
Nora Scholz
Lorenz Schröter
Katha Schulte
Ivo Smolak
Tim Staffel
Peter Stamm
Jörg Steinleitner
Johanna Straub
Barbara Streidl
Marco Strobel
Volker Strübing
Philipp Tingler
Friederike Trudzinski
Dimitri Verhulst
Florian Werner
Sebastian Wolf
Gernot Wolfram
Feridun Zaimoglu
Christian Zehnder





Ahne
, 1968 in Berlin-Buch geboren, ist gelernter Offset-Drucker und kann schießen. Seit 1994 ist er Vater, und seit etlichen Jahren liest er bei der Reformbühne Heim & Welt und bei den Surfpoeten seine Geschichten vor. Im Frühjahr 2001 erschien bei Kiepenheuer & Witsch Ahnes erstes Buch „Wie ich einmal die Welt rettete“; 2003 folgte „Ich fang noch mal von vorne an“.

„Vielleicht ist dies auch alles nur ein Traum hier, und ich bin gar nicht in 2 Stunden in München, sondern womöglich im Bett, auf dem Planet der Affen, und dann muss ich die Original Münchner Brezen, die ich mitbringen soll, eben im Gladiatorenkampfe gegen unsichtbare Sumpfroboter erringen. Dis kann schon sein. Vermutlich.“

Erstes Münchner Kantinenlesen
Reformbühne Heim & Welt (www.reformbuehne.de)
Surfpoeten (www.surfpoeten.de)


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Claire Angelini,
geboren 1969 in Nizza, lebt in Paris und München. Sie studierte Kunst an der Kunstakademie in Paris sowie Kunstgeschichte an der Sorbonne. Als Bildende Künstlerin ist sie in den Bereichen Hörstücke und Hörinstallationen, Video, Fotografie und multimediale Installationen tätig. Nach zahlreichen Ausstellungen in Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien sind im Dezember Werke von ihr in der Kunsthalle Wien zu sehen. Claire Angelini war Stipendiatin auf Schloss Solitude und hat für ihre Video-, Kunst- und Hörprojekte zahlreiche weitere Auszeichnungen erhalten.

„ Les 9 Campagnes de l’amour“
„ Verschiedene Leute aus verschiedenen Stadtvierteln, in verschiedenem Alter und aus verschiedenen Sozialschichten erzählen Fragmente ihrer Erinnerungen an die Stadt Paris. Es geht um Geschichte – also die Zeit, in der wir leben – und um ihre eigenen Geschichten. Gleichzeitig erleben die Zuhörer Paris in einer Toncollage, die die Atmosphäre dieser Stadt wiedergibt.“

Teil XVI Paris, mon amour

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Friedrich Ani,
1959 in Kochel am See geboren, ist Absolvent der Drehbuchwerkstatt an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und arbeitete als Reporter und Hörfunkautor. Er schreibt Krimis und Kinderbücher. Neben dem Staatlichen Förderungspreis für Literatur des Bayerischen Kultusministeriums erhielt er zweimal den Deutschen Krimipreis für seine Romane um den Münchner Ermittler Tabor Süden sowie den Tukan-Preis für seinen 2006 im Zsolnay Verlag erschienen Kriminalroman „Idylle der Hyänen“. Im Frühjahr 2007 startete er mit „Wer lebt, stirbt“ seine neue Krimireihe „Der Seher“.

„ Enorm ¸in’ ist alles. Der griechische Tante-Emma-Laden, das alternative Theater, das engagierte Kino, die renovierten Altbauten, das Straßenleben, die Kneipen, die Schwulenbars, das ¸Mylord’, in das früher nur Lesben und seit Jahren auch Heteros durften, ohne dass der Umbau deswegen eine innenarchitektonische Auslüftung erlaubte.“


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Lukas Bärfuss, geboren 1971 in Thun/Kanton Bern, lebt in Zürich. Nach einer Buchhändlerlehre entschied er sich für die Selbstständigkeit als freier Autor und gründete zusammen mit dem Regisseur Samuel Schwarz die Gruppe 400asa, „ein wildes Durcheinander aus SchauspielerInnen der freien Szene, Schauspielhaustieren, Laien, TänzerInnen, Musikern und Dichtern aus allen Ecken der Welt“. Lukas Bärfuss‘ Stücke werden an den großen Theatern in der Schweiz und in Deutschland aufgeführt. In München war z.B. in den Kammerspielen sein Stück „Die Reise von Klaus und Edith durch den Schacht zum Mittelpunkt der Erde“ zu sehen. Mit der Novelle „Die toten Männer“ (edition suhrkamp) legte Lukas Bärfuss im Herbst 2002 sein Prosadebüt vor.

„Sie stand daraufhin auf und holte aus der Toilette den Fressnapf und packte ihn in eine Mülltüte. Da dachte ich daran, Frau Weber zu fragen, ob sie mich heiraten wolle.

Eine Heirat mit dieser Frau hätte viele Vorteile, und dass Frau Weber die Jahre, in denen Frauen endgültig alt werden, hinter sich gebracht hat, wäre nur von Vorteil. Sie hat sich damit abgefunden, auf Männer keinen Reiz auszuüben. Sie trägt diese Verbitterung mit einer ihr eigenen, edlen Strenge.“


Teil VIII: Es ist ein Drama

Teil XIII Natürlich, die Schweizer ...!


www.400asa.ch

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Sigrid Behrens,
geboren 1976, ist als Deutsch-Französin zweisprachig aufgewachsen und lebt in Hamburg. Sie studierte Kunst, Germanistik und Erziehungswissenschaften in Hamburg und Genf. Neben der regelmäßigen Beteiligung an Ausstellungen, Lesungen und Musik/Theaterprojekten in u.a. Hamburg, Berlin und Meiningen arbeitet Sigrid Behrens im typografischen und gestalterischen Bereich und veröffentlicht in verschiedenen Hamburger und Genfer Zeitschriften, Katalogen und Anthologien. Zuletzt verfasste sie einen Beitrag über Schönheit für „Akzente“ (2005). Sigrid Behrens ist Mitglied im Forum Hamburger Autoren. Für ihre Theaterstücke, deren Rechte beim Drei Masken Verlag liegen, erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien.

„Ich sage: als ich kam, die Nacht. Ich sage: diese Stadt, viel größer noch aus nächster Nähe. Ich sage: den Überblick zu bekommen, allein der Gedanke. Wie soll man Spuren hinterlassen an einem solchen Ort, und wozu. Wie soll man sich orientieren, die Richtungen prüfen, woran. In die Höhe gelangen, Perspektiven verkürzen, den Himmel zu erden, weit hinter den Kränen. Ich sage nicht: die Haut abziehen von den Straßen, in die Tiefe gehen, sich einzuschreiben in die Fasern der Stadt, einzufließen in den Strom ihrer Zeit, sie zu versorgen mit meinem Hiersein, pulsierend mein Atem unter dem Asphalt; ich sage nicht: das wünschte ich, ein Ort der mich braucht, eine Straße, nur eine, der ich ein Zeichen bin, mehr als nur ein Name, ich Pigment in den Tiefen, widerständig, unauslöschlich.“

Im Frühjahr 2007 erschien mit „Diskrete Momente“ ihr Prosadebüt beim Hanser Verlag.

Teil XVI Paris, mon amour

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Markus Binder,
geboren 1963, lebt in Linz. Er ist Schlagzeuger, Texter und Sänger des Duos Attwenger, das er 1990 zusammen mit HP Falkner gründete. Der Name Attwenger stammt aus einem Gstanzl, das im oberösterreichischen Regionalsender gespielt wurde. Trotz zahlreicher Konzertanfragen hat Markus Binder den 21. Januar exlusiv für die „Geschichten aus der großen Stadt“ reserviert. Zu Gehör bringt er kurze Betrachtungen, Blitzlichter des Alltags und Tourbeschreibungen, versammelt in der 2004 beim Verbrecher Verlag erschienenen „Testsiegerstraße“.


„das sha alam stadium ist riesig. platz für 50.000 zuschauer, sauber und nagelneu errichtet für die nächsten commonwealth-spiele. unvorstellbar, wie sich das morgen mit 30.000 leuten füllen soll, die sie zu dieser veranstaltung hier erwarten, aber bitte. der break-even, so wird kolportiert, liege bei 15.000 zuschauern. …
als wir den innenraum des stadiums betreten, sehen wir: die ränge sind gänzlich unbesetzt, nur auf der rasenfläche vor der bühne, auf der schon die dritte band spielt heute, lümmeln ungefähr 200 leute herum, in großem respektabstand zu den vor der bühne aufgestellten absperrgittern. nach einer crossover-kapelle aus singapur sind wir an der reihe, das publikum ist nett und scheint, so wie wir auch, diese groteske szenerie als seltenes und außergewöhnliches amusement zu genießen.“

Teil XIX Musik, Volume 2
Attwenger

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Larissa Boehning, 1971 in Wiesbaden geboren, wuchs in einer Hamburger Vorstadt auf und lebt heute als freie Autorin und Grafikerin in Berlin und Palma de Mallorca. Sie studierte Kulturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Hamburg und Berlin. 2003 veröffentlichte sie ihren ersten Erzählband „Schwalbensommer“ bei Eichborn.Berlin. Neben dem Literaturpreis Prenzlauer Berg 2002 für die darin publizierte Erzählung „Stummer Fisch, Geliebter“ erhielt Larissa Boehning verschiedene Stipendien.

„Jott sieht hoch und horcht in den Abend. Er hört das Plätschern von Wasser, der olle Krautzig wird seine Rosen gießen, und er hört Vögel zwitschern, Das letzte Singen in die Dämmerung hinein. Er hört die tiefe Stimme der Müllerschen von nebenan, wie sie unüberhörbar von ihren Enkelkindern erzählt, die in der Stadt wohnen.“

Teil XI Landliebe
www.larissaboehning.de

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Lilli Brand, 1974 als Ludmila Nikolajewna Ischtschuk in der Kleinstadt Kasatin (Ukraine) geboren, war als Krankenschwester, Kioskbetreiberin und Tänzerin tätig. Ein Medizinstudium brach sie ab und ließ sich 1994 wegen hoher Schulden von einer Kiewer Schlepperbande nach Deutschland bringen. Sie arbeitete in einem Freiburger Bordell – heute lebt sie als Journalistin in Berlin und schreibt für die „taz“, die „Frankfurter Rundschau“, die „Süddeutsche Zeitung“ und die „Junge Welt“. „Transitgeschichten“, ihre erste Buchveröffentlichung, erscheint im Herbst 2004 bei der Deutschen Verlags-Anstalt.

„Zu denen, die öfter ins Tutti kamen, gehörte ein türkischer Kommunist, der meistens so wenig Geld hatte, dass es nur für den Eintritt und ein Getränk reichte. Als er trotzdem einmal mit mir, »der Russin«, aufs Zimmer ging, fragte er mich dort als Erstes: »Bist du immer noch Kommunistin?« Ich zuckte die Schultern und bat ihn um das vereinbarte Geld. »Vergiss den Kapitalismus, der uns bloß den Kopf verdreht, denke sozialistisch, brüderschaftlich«, sagte er. »Wenn du mir jetzt aus meiner männlichen Not hilfst, helfe ich dir später auch.«“

Teil XII Fremde Welten

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Karl Bruckmaier,
1956 in Niederbayern geboren, lebt in München und hat seit 1978 regelmäßige wöchentliche DJ-Sendungen im Bayerischen Rundfunk (Club 16, Zündfunk, Nachtmix, Nachtsession). Als Pop-Kritiker ist er seit 1994 verantwortlich für die Schallplattenseite der Süddeutschen Zeitung. Karl Bruckmaier ist mit Beiträgen zu Pop-verwandten Themen in zahlreichen Büchern vertreten, 1993 veröffentlichte er „I'm only in it for the Zeilenhonorar“ beim Sonnentanz Verlag, 1999 „Soundcheck – die 101 wichtigsten Platten der Popgeschichte“ beim C.H.Beck Verlag. Soeben ist beim Suhrkamp Verlag seine Übersetzung von „Blaugrasmusik. Erzählungen aus den Vorstädten“ des Musikers John Fahey erschienen.

„Hier in der Stille eines Waldes vor aller Menschheit, hier zwischen den alten Behausungen der Neger, erklang kaum hörbar eine Gitarre – verloren, verlassen, im Auge der Zeit.
Ein Nicht-Ereignis. Ein Etwas, das damals keiner in Worte zu fassen versuchte. Und über das auch in der Zukunft keiner ein Wort verlor.
Unfassbar. Okkult.“
John Fahey, übersetzt von Karl Bruckmaier

Teil XIX Musik, Volume 2
www.le-musterkoffer.de

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Verena Carl, geboren 1969 in Freiburg, 1989 Umzug nach München. BWL-Studium, Volontariat beim Burda-Verlag und einer Lokalzeitung, danach Redakteurin bei einer Reisezeitschrift. 1997 bis 1999 Arbeit als freie Journalistin. Diverse Auftritte auf Poetry Slams und anderen literarischen Lesungen in Deutschland, der Schweiz und den USA. Ab 1999 Redakteurin und freie Autorin in Hamburg. 2000 Förderpreis des Landes Baden-Württemberg für den literarischen Nachwuchs und Hamburger Literaturförderpreis. „Lady Liberty“, ihr erster Roman, erschien im Herbst 2001 im Deutschen Taschenbuch Verlag. 2003 erschien Verena Carls Roman „Wintertal“, seit 2004 arbeitet sie als freie Autorin.

„Ich kam aus der U-Bahn und ging rechts um die Ecke. Du liefst die Stufen hinunter und dein gesenkter Kopf krachte frontal gegen meine Schulter. ‚Hey, in Deutschland ist Rechtsverkehr‘, sagte ich und du schautest mich unbeirrt an und fragtest: ‚Auch in Bayern?‘“ Verena Carl

Teil VI Hansestädte: Hamburg
www.verenacarl.de
www.macht-ev.de

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Philipp Catterfeld,
Jahrgang 1967, lebt in München. Er studierte Soziologie, Psychologie und Philosophie sowie Theater, Film- und Fernsehkritik an der Bayerischen Theaterakademie und der HFF München. Hauptberuflich schmeißt er zurzeit einen 4-Personen-Haushalt. Als freier Journalist schreibt er außerdem über Lesungen. Popkonzerte und Partys.

„Immer wenn die Sonne scheint, komme ich mit meinem Klappstuhl hierher. Baden gehe ich nie, höchstens mal unter die Brause. Natürlich könnte ich mich auch im Park sonnen, doch in meinem Alter als Frau halbnackt in der Öffentlichkeit rumzusitzen, das schickt sich nun mal nicht.“

Sommer in der Stadt

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Franz Dobler
lebt in Augsburg. Der Autor und Discjockey hat diverse Bücher veröffentlicht, zuletzt “Sterne und Straßen“, sowie die CD “Cut City Blues“ mit Gedichten von Jörg Fauser. Dobler wurde 1975 Dritter bei den Oberbayerischen Tischtennis-Meisterschaften (B-Jugend). Er spielt auch Badminton.

„ Als ich mit achtzehn in die Herrenmannschaft wechseln sollte, machte ich Schluss. Das Übliche war schuld. Das Training wurde nicht mehr gebraucht, um Mädchen in knappen Sporthöschen schwitzen zu sehen und danach in eine Kneipe zu gehen.“

Teil XX 1, 2, 3, ... Vierter!
www.franzdobler.de

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Michael Ebmeyer, geboren 1973, lebt in Berlin. Er ist Texter und Musiker in der Gruppe Fön und Autor bei Kiepenheuer & Witsch. 2001 erschien dort sein Erzählband „Henry Silber geht zu Ende“, danach die Romane „Plüsch“ (2002) und „Achter Achter“ (2005).

„Für mich aber wäre er ein Mühlstein um den Hals. Ein kleiner Stein, ich möchte ja nicht übertreiben, oder sagen wir ein Stein mittlerer Größe; eigentlich nur eine beliebige Gestalt, die der Stein annehmen kann, der sowieso um meinen Hals hängt.“

FÖN: Texte und Musik
K.L. McCOY: MEIN LEBEN ALS FÖN
www.euerfoen.de
www.henrysilber.de

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Jonathan Fischer,
1964 in München geboren, lebt dort. Nach seinem Studium der Philosophie, Psychologie und Pädagogik an der LMU München begann er das Studium der Malerei an der Kunstakademie München. Als freier Journalist mit Schwerpunkt afroamerikanische Musik und Kultur arbeitet und schreibt er u.a. für den Bayerischen Rundfunk, „Süddeutsche Zeitung“, „FAZ“ und „Die Zeit“. Bei Trikont brachte Jonathan Fischer die Soulkompilationen „Down & Out“, „Black & Proud“, „Hits & Misses“, „Overcome“, „Dirty Laundry“, „Cheatin’ Soul“ heraus, regelmäßige DJ-Projekte sind der „Soul Allnighter“ und „Grits & Gravy“.

„So grunzt nur Bobby Blue Bland. ’Well you like him?’ Der schwarze Taxifahrer, der mich zu meinem Motel in die ausgestorbene Innenstadt von Memphis bringen soll, schaut als ob wir gerade Blutsbrüderschaft getrunken hätten.

Teil XIX Musik, Volume 2

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David Foenkinos,
geboren 1974, lebt als Schriftsteller in Paris. Er studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne und Jazz am CIM. In Frankreich veröffentlichte er bislang drei Romane, „Das erotische Potential meiner Frau“ erschien im Sommer 2005 bei C.H.Beck. David Foenkinos erhielt mehrere Literaturpreise, so z.B. den Prix Roger Nimier für „Das erotische Potential meiner Frau“. Diese charmant-komische und zugleich anrührende Liebesgeschichte zwischen dem krankhaften Sammler Hector und seiner Frau Brigitte weckt starke Erinnerungen an „Die fabelhafte Welt der Amélie“ ...

„Auch Hector verließ das Haus. Er liebte die Linie sechs der Metro. Es gab so viele luftige Augenblicke während der Fahrt. Er fand, daß die Waggons schmutzig waren. Als er sich vorstellte, seine Frau würde sie putzen, rief er sich ins Gedächtnis zurück, wie ungeheuer peinlich es war, eine Erektion an einem öffentlichen Ort zu haben. Hier gab es Unzähliges, was einen erfreuen konnte (in gewisser Weise war es eine Rückkehr ins Leben). Nichtsdestoweniger verspürte er in den Gängen Hitzewallungen. Er hatte den Eindruck, er selbst würde zur Metro, die sich von schwarzen Löchern verschlucken ließ.“

Teil XVI Paris, mon amour

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Bruno Franceschini, geboren 1975, lebt in Berlin und ist die „Hitmaschine“ der Gruppe Fön. Er arbeitet als Übersetzer und Italienischlehrer und ist Redakteur bei „Juni. Magazin für Literatur und Politik“. Außer mit Fön tritt er auch mit seinen Chansonprogramms „Pensieri in volo di tacchino“ und „Du kannst das alles haben“ auf.

FÖN: Texte und Musik
K.L. McCOY: MEIN LEBEN ALS FÖN
www.euerfoen.de

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Dörte Franke, geboren 1974 in Leipzig, siedelte 1982 in den Westen über, absolvierte in Köln ein Studium der Politikwissenschaften und studiert heute Dramaturgie an der Filmhochschule in Potsdam. Im Herbst 2002 erschien nach „Die einen wetten, die anderen warten“ (2001) „denkmalimkopf“, ihr zweiter Roman bei dtv. Er handelt von einer jungen Frau, die sich auf die Suche nach der Dissidenten-Vergangenheit ihrer Eltern in der DDR begibt. Als Dokumentarfilmerin beschäftigt sie sich mit dieser Thematik seit ihrem Debüt „Keine verlorene Zeit“(WDR), ihr aktueller Film „Jeder schweigt von etwas anderem“ (ZDF) wurde 2006 im Panorama der Berlinale präsentiert. Zum Geldverdienen schreibt Dörte Franke Texte für Hörspiele wie „DragonballZ“ und lektoriert Manga wie „Perfect Girl“ für Tokyopop.

„Von diesem Moment an und 600 Kilometer weiter westlich von hier wollte ich unbedingt mehr. Wollte hier stehen, die Geschichte wieder riechen und sehen können, sogar den Knoten im Hals habe ich mir gewünscht. Und jetzt, mit dieser kalten Türklinke in der Hand, bin ich unfähig einen Blick in die Wohnung hinter mir zu werfen. Rutsche stattdessen an der Wand hinunter, hocke auf dem Boden und starre den schmalen Ausschnitt des Treppenhauses an.“ Dörte Franke

Teil II Der wilde Osten

 

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Franzobel, geboren 1967 in Vöcklabruck, lebt in Wien. Bis 1991 war er bildender Künstler. Seitdem zahlreiche Veröffentlichungen als freier Autor, zuletzt z.B. die Romane „Scala Santa oder Josefine Wurznbachers Höhepunkt“ (2000), „Lusthaus oder die Schule der Gemeinheit“ (2002), „Luna Park. Vergnügungsgedichte“ (2003) sowie „Das Fest der Steine oder Die Wunderkammer der Exzentrik“ (2005, alle Zsolnay Verlag). Franzobel erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter 1995 den Ingeborg-Bachmann-Preis und 1998 den Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.

„Waren Sie zufrieden allgemein gesehen mit dieser Lesung? Ja? Kreuzen Sie es bitte an. Wie zufrieden waren Sie mit der Information, der Stimmung, wie mit den Lesungsmitarbeitern, den Buchhändlern? Sehr zufrieden, eher zufrieden, eher unzufrieden, sehr unzufrieden? Kreuzen Sie es bitte an. ... Haben Sie während der Lesung Speisen, Getränke, Snacks, Bücher oder Zeitschriften gekauft? Ja oder nein? Würden Sie es wieder tun? ... Das wars. Vielen Dank.“

Teil IX Wien Mitte

 

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Claudia Frenzel, Jahrgang 1966, lebt zurzeit in München. Dreimal in der Schule sitzen geblieben, schließlich Abitur, danach Verlagslehre und Studium. Sie arbeitet in Teilzeit bei der Süddeutschen Zeitung. Ihr erster Roman „Nö“ erschien im April 2002 bei dtv.

„Geschafft. Aufatmen, als ich ins Licht trete. Ein Radfahrer klingelt. Autos rauschen vorbei. Werbeplakate sehen auf mich herab. Als ich die Treppen zum Bahnsteig herunterlaufe, höre ich, wie sich hinter mir die Rolltreppe in Bewegung setzt. Der gibt also nicht auf. Und er ist ziemlich nah. Wenn jetzt die letzte U-Bahn weg ist, sitze ich ganz schön in der Scheiße." Claudia Frenzel

Teil IV Die Romantik der Straße

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Kirsten Fuchs, 1977 in Karl-Marx-Stadt geboren, lebt seit 1980 in Berlin. Die gelernte Tischlerin bringt ihre Texte zurzeit auf drei Berliner Vorlesebühnen zu Gehör: „Erfolgsschriftsteller im Schacht“, „O-Ton-Ute“ und „Marabühne“. Kirsten Fuchs schreibt Kolumnen für die taz, leitet seit 1999 Schreib-Workshops für Jugendliche und veröffentlichte mit „Die Titanic und Herr Berg“ im Herbst 2005 ihren ersten, hoch gelobten Roman bei Rowohlt Berlin.

„Dann stöpsel ich mir den Walkman in meine Radartüten und stampfe durch die Nacht. Billy Idol plärrt mir die Ohren voll und ich bewege mich auf der Friedrichstraße entlang, von a.beit zu b.ett. Naja, Billy Idol, der oberlippigste Punker von den Achtziger-Jahre-Spacken. Hot in the City, schreit er in mein Ohr und ich frier mir den Arsch ab, weil die Tag- und Nachttemperaturen noch so auseinandergehen, aber nicht im Streit, daß ich mich immer wieder für ein zu dünnes Tageshemdchen entscheide und nachts dann nicht nur müde, sondern alt aussehe und kalt. Ecke Mohrenstraße bekomme ich Appetit auf Kohlrabi. Was solln das für ne Weltstadt sein, wenn man sich nachts keinen Kohlrabi an einem Gemüseautomaten ziehen kann?“

Erstes Münchner Kantinenlesen

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Heike Geißler, 1977 in Riesa geboren, wuchs dort und in Chemnitz auf und lebte mehrere Jahre in München, bevor sie 2003 nach Halle/Saale zog, um dort ihr Studium zu beenden. Für ihren ersten Roman „Rosa“, 2002 bei der Deutschen Verlags-Anstalt erschienen, erhielt Heike Geißler im Mai 2001 der Alfred-Döblin-Förderpreis sowie 2003 den staatlichen Förderungspreis für Literatur der Bayerischen Staatsregierung und verschiedene Stipendien. Heike Geißler veröffentlichte in mehreren Anthologien und arbeitet derzeit an ihrem zweiten Buch.

„Also sag mir doch, was soll ich tun? Meinst du, es könnte heilsam sein, zöge auch ich mich in den Stall zurück? Würdest du mir dann Essen, frische Wäsche und gelegentlich einen Brief bringen, würdest du das tun? Und würdest du vielleicht auch bleiben für die eine oder andere Nacht, was weiß ich denn, was dort mit mir geschähe, so allein in einem Schweinestall, so allein wie damals, was weiß ich schon davon.“

Teil XI Landliebe

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Franziska Gerstenberg, 1979 in Dresden geboren, studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Sie war Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift EDIT und lebt heute in Leipzig und Hannover. Franziska Gerstenberg veröffentlichte in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien und erhielt mehrere Stipendien und Literaturpreise, z.B. 2001 das Aufenthaltsstipendium der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen, 2002 das Arbeitsstipendium des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie 2003 das Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Ihr erster Erzählband „Wie viel Vögel“ erschien Anfang 2004 bei Schöffling & Co.

„Dass der Ferienbauernhof seit über zehn Jahren nicht mehr bewirtschaftet wurde, hat mich bei meiner Ankunft derart enttäuscht, dass ich nächtelang nur wenig schlief. Nassgeschwitzt und wütend warf ich mich von einer Seite auf die andere und zählte die Stunden bis zum Morgen. Auf Hühner mit scharfen Schnäbeln und stinkende Schweine hatte ich gehofft, als ich Ferien auf dem Bauernhof buchte, auf das Muhen von Kühen um fünf Uhr früh, darauf, helfen zu können bei der Bewässerung von Maisfeldern, dem Striegeln von Pferden, wobei auch immer.“

Teil XI Landliebe

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Thomas Glavinic, geboren 1972 in Graz, lebt in Wien. Er war Taxifahrer, Bergbauer und Werbetexter und schreibt seit 1991 Romane, Essays, Erzählungen, Hörspiele und Reportagen. Mit „Carl Haffners Liebe zum Unentschieden“ (1998), „Herr Susi“ (2000) und „Der Kameramörder“ (2001) erschienen bislang drei Romane, sein vierter erscheint im Herbst 2004 beim Deutschen Taschenbuch Verlag. 2002 wurde Thomas Glavinic mit dem Friedrich-Glauser-Krimipreis für den besten Roman ausgezeichnet.

„Meine Lebensgefährtin lief ins Haus. Sie drehte das Radio an und fragte, welcher Sender es gebracht habe. Österreich 2, der steirische Lokalsender, antwortete Heinrich. Um den Sender zu empfangen, mußte sie jedoch die Frequenz wechseln. Sie wurde stutzig. Heinrich beeilte sich zu versichern, er habe, um weitere Informationen zu erhalten, anschließend andere Sender gesucht. Dann fand meine Lebensgefährtin Österreich 2. Dröhnende Volksmusik ertönte.“

Teil IX Wien Mitte


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Lena Gorelik, 1981 in Sankt Petersburg geboren, kam 1992 zusammen mit ihrer russisch-jüdischen Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland und lebt heute in München. Lena Gorelik hat die Deutsche Journalistenschule und „Manuskriptum“, den Kurs für kreatives Schreiben, absolviert. An der Ludwig-Maximilians-Universität München begann sie das Studium der Kommunikationswissenschaften, Politik, Geschichte und Soziologie, im Herbst 2004 wurde sie dort in den Elitestudiengang „Osteuropastudien“ aufgenommen. Für den SchirmerGraf Verlag hat Lena Gorelik Ruben Gonzalez Gallegos autobiographischen Roman „Weiß auf Schwarz“ aus dem Russischen übersetzt. „Meine weißen Nächte“, ihr erster Roman, erschien im Sommer 2004 ebenfalls bei SchirmerGraf.

„Berlin riecht gut, nach etwas Unbekanntem. Im Lauf des Tages finde ich heraus, daß eigentlich nur ein Stand am Bahnhof so riecht, dort wird irgendwas verkauft, das nach Brot mit geschmolzenem Käse aussieht. Ein halber Monatslohn. Meine Eltern haben als Ingenieure umgerechnet fünf Mark im Monat verdient. Ich traue mich nicht zu fragen, ob ich so etwas haben kann. Wir haben belegte Brote und Kartoffelsalat als Proviant dabei.“

Teil XIV Jetzt noch wilder: der Osten

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Christoph Graebel
hat es 2002 mit 21 Jahren endlich geschafft in den Osten zu übersiedeln. Seither ist er bemüht sich um die Erstellung guter Dinge maßgeblich zu kümmern. Dazu gehört der Theatertext PUTIN/169, mit dem er an den Werkstatttagen am Wiener Burgtheater teilnahm, der Kurzfilm „Der Krake“, Dokumentarfilme, Imagefilme; und, na klar, die Literaturshow TURBOPROP Literatur, die er mit Claudius Nießen gemeinsam gebar und in Leipzig großzog. Im Herbst 2006 wurde TURBOPROP drei – höchste Zeit mit ihr auf Reisen zu gehen!

„ Der Sand ist aufgeschüttet, die Oase wird begrünt. Der 15-jährige Rosenbusch harrt blühend der nächsten 985 Jahre. Dann ist Leipzig Weltmeister und der Name für ein Binnenmeer. Binnenmeer Leipzig. Wo Sand ist, läuft nichts ab, es sickert bloß und das sehr langsam. - Das nun also ist sie, die Leipziger Fußballmeile. Recht viel los ist nicht, es spielen heute bloß zwei kleine Mannschaften. Iran gegen Angola. Die einen rekrutiert vom Schurkenstaat, die anderen immerhin Bürgerkriegs-erfahren, jedoch unversehrt. Herr Dixi ist da und baut sein Fahrgeschäft auf. 'Und nachher ist das Ding wieder voll!', möchte ich rufen.“

Teil XXII Allerlei Leipzig – Turboprop Spezial
www.herrgraebel.com

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Daniel Grohn wurde 1976 in den USA geboren und lebt in München. Er hat Philosophie und Medizin studiert und ist Arzt. Er hat kürzere Texte in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. 2006 erschien bei der DVA sein Debütroman „Kind oder Zwerg“, für den er 2003 ein Literaturstipendium der Stadt München erhielt.

„Richtung Magdalenenplatz wurde das Gedränge endgültig unerträglich. Poninger hatte die Nase voll, bog stattdessen in eine Seitenstraße ein, auf der kaum ein Mensch unterwegs war, geradezu absurd, wie ausgestorben diese Stadt war, schon in der ersten Parallelstraße zum Wertingerstraßenterror, eine geradezu ländliche Idylle.“

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Sabine Gruber, 1963 in Meran geboren, lebt in Wien. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Politikwissenschaft in Innsbruck und Wien und war vier Jahre als Universitätslektorin in Venedig tätig. Neben Erzählungen, Hörspielen und Theaterstücken veröffentlichte sie den Roman „Aushäusige“ (1996), den Lyrikband „Fang oder Schweigen“ (2002) sowie bei C.H.Beck die Romane „Die Zumutung“ und „Über Nacht“. Sabine Gruber erhielt zahlreiche Förderpreise und Stipendien.

„Als er aufgelegt hatte, griff ich nach der Zeitung, dabei rutschte das Magazin aus dem Mittelteil und fiel zu Boden. Vor mir entfaltete sich ein Model in Militärkleidung. ‚Camouflage‘, stand da, ‚Mode der Saison.‘ Endlich eine Gelegenheit zu verschwinden, dachte ich und sah mich in einem Tarnfarbenanzug durch den Park marschieren, bereit zum Kampf.“

Teil IX Wien Mitte
www.sabinegruber.at


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Maja Das Gupta, 1973 in München geboren, absolvierte das Deutsche Literaturinstitut Leipzig und studierte Germanistik in München. In ihrer Magisterarbeit „Leben im Dazwischen“ untersuchte sie „die Wahrnehmungsstrukturen in der Migrantenliteratur der 1990er Jahre“. Maja Das Gupta arbeitete als freie Autorin, Regieassistentin und Dramaturgin für den Rundfunk und an verschiedenen Theatern. Sie war Stipendiatin am Prinzregententheater München, erhielt 2001 das Stipendium Paul Maar und wurde mit „Zappen!“ zum Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2003 geladen. Im Oktober 2004 ist sie mit „Abend in Cape Cod“ an den Münchner Kammerspielen beim „Zweiten Wochenende der jungen Dramatiker“. In ihrem Romanprojekt „Banyan-Tree“ setzt sich Maja Das Gupta am Beispiel ihres indischen Vaters mit dem Thema Migration auseinander.

„Ein Bengali kann sich mit dir anfreunden und so weiter ... sobald ein anderer Bengali auftaucht, ist alles vorbei. Haargenau das gleiche machen die Engländer. Die Engländer kommen nach Deutschland, freunden sich an mit local people, bis ein Tom, Dick oder Harry erscheint. ...
Ein Engländer kann mit dir die ganze Nacht gefeiert haben, und dann heißt es ‚Cheerio‘ und der Abschied und alles ist herzlich und am nächsten Tag, wenn du an ihm vorbeigehst, er wird dich nicht einmal kennen.“

Teil XII Fremde Welten


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Jochen-Martin Gutsch,
1971 in Berlin geboren, lebt dort. Nach seinem Jura-Studium absolvierte er die Deutsche Journalistenschule in München, arbeitete als Reporter und Kolumnist für die „Berliner Zeitung“ und ist heute beim „Spiegel“. 2004 erhielt Jochen-Martin Gutsch den Theodor-Wolff-Preis. Im Frühjahr 2005 veröffentlichte er gemeinsam mit Juan Moreno den Roman „Cindy liebt mich nicht“ bei Kiepenheuer & Witsch und im Herbst 2005 gemeinsam mit seinem früheren Kollegen Maxim Leo „Single.Family – 66 wahre Geschichten“ beim Herder Verlag.

„Die Frau im Anzuggeschäft war nett, aber ich bin auch ein netter Kunde. Man kann mir alles erzählen. Sie hätte sagen können, dass Anzüge aus Zellstoff sehr modern sind oder Krawatten aus Bibernasenhaaren. Warum nicht? Ich brauche einen Hochzeitsanzug, sagte ich. Einen Hochzeitsteilnehmeranzug. Ich mag keine Anzüge, aber es geht auch nicht mehr ohne. Im Januar war ich auf Hochzeit Nummer sieben, im Juni fahre ich zu Hochzeit Nummer acht. Im nächsten Jahr könnte ich die zehn schaffen und vielleicht bekomme ich dann eine kleine Jubiläumsurkunde überreicht. Jochen-Martin Gutsch nahm an zehn Hochzeiten teil, ohne selbst zu heiraten.“

Teil XVIII We are family

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Dierk Hagedorn, geboren 1966 in Hamburg; Mitbegründer a) der Edition 406 (www.edition406.de), b) der Künstlergruppe Absÿnnd (www.absynnd.de) & c) des Literaturclubs Macht. Autor, Verleger, Illustrator, Maler, Grafiker etc.; ungezählte Veröffentlichungen hier & da, zuletzt „Der P-Pinguin“, Fotoroman, Eichborn, 2001.

„Meister verließ das Zimmer, der Chef erhob sich nun auch und trat ans Fenster. Draußen regnete es natürlich. Das Fenster war angelehnt, und eine kleine Pfütze hatte sich auf der Fensterbank gebildet. ... Er sah nach unten in die kringelverzierten Pfützen, in die Laternenspiegelungen, auf das schadhafte und flackernde Hotelschild. Ein schäbiges zwar, aber kein Stundenhotel. ... Das Flackern des Neonschildes machte Inspektor Hagedorn nervös.“ Dierk Hagedorn

Teil VI Hansestädte: Hamburg
www.macht-ev.de

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Jürg Halter 1980 in Bern geboren, wo er heute lebt. Er ist Dichter und Performance Poet. Studium an der Hochschule der Künste in Bern. Seit 1999 tritt er an Literaturfestivals und bei Lesungen auf dem ganzen Globus auf. So zum Beispiel bei „Poetry International“ (Rotterdam), „Poetry Africa“ (Durban) und „U.S. National Poetry Slam“ (Chicago). Halter arbeitet für seine Auftritte auch regelmäßig mit dem Kontrabassisten und Laptop-Performer Benfay zusammen. Im Februar 2005 erscheint im Ammann Verlag, Halter's erstes Buch, ein Gedichtband mit dem Titel „Ich habe die Welt berührt“.

„Aber heute ist der Tag, wo ich mehr als sprechen will, ich will eine mir eigene Sprache sprechen, eine neue, meine Sprache schaffen, ich will die Sprache dressurreiten ganz mit meinem Körper. Alles muss stimmen, auch der Himmel. Da haben wir es.
Die letzten Wolken ziehen ab: Es stimmt alles. “

Teil XIII Natürlich, die Schweizer ...!
www.art-21.ch/halter

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Jakob Hein, 1971 in Leipzig geboren, schrieb mit sechs Jahren seine ersten Geschichten und las sie seiner Mutter vor. Später entdeckte er die Möglichkeit, seine Geschichten auch anderen Leuten vorzulesen. Das macht er heute jeden Sonntag im Berliner Kaffee Burger auf der Reformbühne „Heim und Welt“. Nach dem erfolgreichen Erzählband „Mein erstes T-Shirt“ (Piper 2000) legte Jakob Hein mit „Formen menschlichen Zusammenlebens“ 2003 seinen ersten Roman vor, es folgten die Familiengeschichte „Vielleicht ist es sogar schön“ (2004) sowie „Herr Jensen steigt aus“ (2006). Im wirklichen Leben ist Jakob Hein Arzt an der Berliner Charité.

„Ich ließ den Wedding in meinem Rücken und radelte in den Prenzlauer Berg. In meine große Wohnung mit hohen Decken, abgeschliffenem Fußboden, schönem Bad und viel Licht. Man könnte sagen, sie ist ungünstig geschnitten, aber ich würde sagen, sie hat viel Charakter. Hier muss ich nichts mehr investieren und zahle wenig Miete. “ Jakob Hein

Teil III Metropole Spezial
Singlegeschichten II
Reformbühne Heim & Welt (www.reformbuehne.de)

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Guy Helminger
1963 in Esch-sur-Alzette, Luxemburg geboren, wohnt seit 1985 in Köln. Er schreibt Lyrik, Erzählungen, Hörspiele und Theaterstücke. 2002 erhielt Guy Helminger den Prix Servais, 2004 den 3sat-Preis beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb. Der im Herbst 2005 erschienene Erzählband „Etwas fehlt immer“ ist seine bereits achte Buchveröffentlichung, jedoch die erste im Suhrkamp Verlag.

„Die Stadt hatte etwas von einem riesigen Blumenkasten, in dem die vom Vorjahr übriggebliebenen Erdbrocken sich zu kleinen schimmeligen Wohneinheiten strukturierten. In den Furchen dazwischen lief die eine oder andere Kellerassel, erschrocken über so viel Licht, das plötzlich über den Dachgiebeln stand und von dort aus jede noch so verwinkelte Ecke ausputzte. Nur die Blumen fehlten.“

Im Frühjahr 2007 brachte Manuel Andrack bei Kiepenhauer & Witsch Guy Helmingers Erstling „Die Ruhe der Schlammkröte“ in einer kritischen Ausgabe heraus.

Teil XVII Domstädte: Köln
www.guyhelminger.de

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Falko Hennig, 1969 in Ostberlin geboren, blieb seiner Stadt treu. Der ausgebildete Schriftsetzer ist Vorsitzender der Bukowski-Gesellschaft Deutschland. Als Journalist schreibt er u.a. für die TAZ, 1999 veröffentlichte er seinen ersten Roman „Alles nur geklaut" (Maro), im Frühjahr 2002 folgte „Trabanten“ beim Piper Verlag. Falko Hennig ist meist zweimal pro Woche im Kaffee Burger: mittwochs veranstaltet er dort „Radio Hochsee“, sonntags liest er bei der Reformbühne Heim & Welt.

„Es ging nach Berlin, im Kofferraum lag ein Blumenstrauß, der Geburtstag einer Freundin meiner Mutter. Wir fuhren los, ein Klappern: ‚Da ist was nicht richtig zu!‘ Ich mochte solche Ausflüge mit Familie mehr als die Fahrten auf dem Motorroller meines Vaters. Ich saß hinten, meine Eltern unterhielten sich. Der Trabant Kombi war schon besser als nur Limousine, seltener, praktischer, gerade für Campingurlaube, die Wartezeit war gleich, zwölf Jahre.“ Falko Hennig

Teil IV Die Romantik der Straße
Reformbühne Heim & Welt (www.reformbuehne.de)
www.falko-hennig.de

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Tobias Hipp, geboren 1981 in München. Nach dem Abitur 2001 Zivildienst im Erwachsenenbildungsbereich. Anschließend ein Jahr Studium an der FU Berlin, seit Winter 2003 wieder wohnhaft in München. Studium der Germanistik, Mediävistik und der Kommunikationswissenschaften. Veröffentlichung von Kurzgeschichten in mehreren Zeitschriften. Journalistisches Praktikum bei jetzt.de. Manuskriptum-Teilnehmer 2004/05 (Thomas Meinecke/Rainer Weiss).

„Explodierende Endorphine allüberall, kleine Kinder, die sich das erste Mal zärtlich verbogen die Patschehändchen reichen und verstohlen in der Sonne umarmen. Vögel, die kreischend brünftig im Himmel kreisen wie fallsüchtiges Obst, propellerhaft kreisen im Triebstauwahn. Man möchte am liebsten ein großes pralles rotes Herz aufblasen, mit I-love-you-Schriftzug, weil Kitschigkeit nach den Zeiten winterner Igelexistenz erlaubt ist.“

Sommer in der Stadt

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9/1969 gebärt sich Britta Höper in Lübeck und entscheidet im Alter von 9 Jahren Berufsautorin zu werden. 9 Jahre schleift sie sich trotz ihres naturwissenschaftlichen und mathematischen Defizits durch Grund- und Hauptschule. Dann schwört sie allen Ordnungs- und Sicherheitssystemen ab, Entfremdung von Rentenkasse und Lebensversicherung ist die Folge. Es folgen weitere 9 Jahre unter anderem mit Grundwehrausbildung an der FOS für Gestaltung, Drehbuchstudium in Hamburg, als Hörspielautorin (z.B. „Störung“, BR 2002 oder „König des westlichen Schwungs“, BR 2004) und als Verfasserin der Minidrehbücher „Smirn & Gratze“. In einem Lebenslauf mit Kraut und Rüben spielt neben der Zellteilung das Vegetarier- und Fußgängerdasein eine wesentliche Rolle. Bei einem reinen Abtropfgewicht von 9 Gramm auf einhundert Zeilenanschläge ist Britta Höper eine der führenden Schreibkräfte weltweit. Aktuell lebt sie in Hamburg, arbeitet an einem Roman und ist Vorsitzende von Babylon Enterprises 09.

„In der Bahn fand ich einen Brief. Sehr geehrter Herr/Frau Atilgan, hiermit kündigen wir Ihr Mietverhältnis fristlos. Begleichen Sie bitte umgehend Ihre Mietschulden und räumen Sie das Objekt binnen drei Tagen. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, juristische Schritte gegen Sie einzuleiten.
Natürlich stelle ich mir vor, dass der Vermieter ein feistes Schwein mit einer lauten Stimme ist. Einer, der nichts gegen anständige Leute hat, weshalb ich nichts dagegen habe, mir auch noch vorzustellen, wie er heute auf seinem fetten Arsch sitzend vom Tod überrascht wird und kurz darauf zu verwesen beginnt.“

Teil VIII: Es ist ein Drama
www.be09.de

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Sebastian Horn, geboren 1970 in Bad Tölz und aufgewachsen in einem kleinen Dorf, lebt im bayerischen Voralpenland. Seine ersten Gedichte und Geschichten verfasste er mit zwölf Jahren. Mit einsetzender Pubertät wendete er sich den Dichtungen Baudelaires, Benns, Trakls, Rimbauds und Kafkas zu. 1987 entstanden die ersten englischen Texte für die Band Bananafishbones, in der er zusammen mit Peter Horn und Florian Rein singt und spielt. Der Vater dreier Kinder hat im Herbst 2006 eine Kinderbuchreihe verfasst.

„Ich fasse in ihr schwebendes Haar und fass es nicht, ich greif an ihre Brust und begreife nichts …“

Drunten am Fluss
Bananafishbones

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Katja Huber, Jahrgang 1971, studierte Slawistische Philologie und Politische Wissenschaften in München. Seit 1996 Hörfunkarbeit beim Bayerischen Rundfunk, seit 1999 hauptberuflich beim ZÜNDFUNK (Bayern 2 Radio) mit zahlreichen journalistischen und literarischen Beiträgen.
Veröffentlichungen: Hörspiele (Das Ticken des Vaters/ Radio Bremen 2001, Hechtzeit/ BR 2002, Wir allein/ SWR 2003, Melonen/BR 2004, Der amerikanische Wels/ Mega eins Verlag 2004), Hörspielbearbeitungen; Erzählungen in Anthologien und Magazinen. Ihr Debütroman „Fernwärme“ erschien im September 2005 im P. Kirchheim Verlag.

„Von Hilde und Barbara kann ich nur noch Badekappe und Badeschuhe sehen, und alles alles alles zieht mich. In die Tiefe. Das Einzige, was aufsteigt, ist die Antwort. Auf eine Frage, die ich nicht gestellt habe. ‚Du schaffst es nicht. Du wirst untergehen!’ Ich schaffe es nicht. Ich gehe unter. Weiß wird zu Tiefblau, das Tosen zum Rauschen, der Strudel zum Sog. Ich tauche ein.“


Teil II Der wilde Osten
Teil XX 1, 2, 3, ... Vierter!

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Tobias Hülswitt, 1973 in Hannover geboren, lernte Steinmetz und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2000 veröffentlichte er bei Kiepenheuer & Witsch seinen Debütroman „Saga“. Für Auszüge daraus erhielt er 1998 den Martha-Saalfeld-Förderpreis des Landes Rheinland-Pfalz. 2001 gewann Tobias Hülswitt den Open-Mike-Wettbewerb der literaturWERKstatt berlin, war Stipendiat des LCB und des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Im Auftrag des Goethe-Instituts reiste er nach Kanada, in die USA sowie nach Kairo. 2003 erhielt er den Förderpreis des Kunstpreises Rheinland-Pfalz und war Dozent an der Universität der Künste Berlin.Tobias Hülswitt schreibt u.a. für Die Zeit, FAZ, taz, Kursbuch. Nach „Ich kann dir eine Wunde schminken“ (2004) legte er im Herbst 2006 mit „Der kleine Herr Mister“ seinen dritten Roman vor.

„Die Herbstschauer kommen und verwandeln die Brache vor dem Fenster in einen Sumpf. Mit dem Herbst kommt jene Art von Melancholie, der jeder Tag der Vorabend einer überwältigenden Einsicht zu sein scheint, die aber nicht kommt. Was kommt, ist der Winter mit seinen violetten Abendhimmeln über dem Schnee.“


Teil XI Landliebe
Teil XXII Allerlei Leipzig – Turboprop Spezial
www.tobiashuelswitt.com

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Rujana Jeger, 1968 in Zagreb geboren, lebte dort bis 1991 und zog dann aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen nach Wien. Die studierte Archäologin bezeichnet Schreiben als ihre Berufung. Für die kroatischen Ausgaben der „Cosmopolitan“ und der „Elle“ verfasst sie Kolumnen, übersetzt aus dem Englischen ins Kroatische und veröffentlichte 2001 mit „Darkroom“ ihr erstes Buch auf Kroatisch. Mit seinen verschiedenen vom Krieg mehr oder minder beeinflussten Charakteren kam der Roman dem Wunsch nach literarischer Erfrischung entgegen und war in Kürze vergriffen. 2003 erschienen unter dem Titel „Posve osobno“ („Ganz persönlich“) Rujana Jegers gesammelten Kolumnen aus der kroatischen „Cosmopolitan“. 2004 verlegte C.H.Beck „Darkrom“ auf Deutsch. Momentan arbeitet Rujana Jeger an ihrem dritten Buch.

Zum ersten Mal nach zehn Jahren habe ich das untrügliche Gefühl, daß ich ... se vise nikad necu vratit´ u svoj rodni grad ... ganz wie in dem Popsong nie mehr in meine Geburtsstadt zurückkommen werde ... Meine Knie sind aus Gummi, und mein Kopf ist aus Blei. Ich gehe allein an dem Mäuerchen entlang, auf dem an einem lauen Abend meine Freundin, die jetzt in Mailand lebt, in einem roten Kleid gesessen hatte. Damals hatten wir das Gefühl, daß die Welt uns gehörte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie uns zu Füßen liegen würde.“

Teil XII Fremde Welten

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Claudia Kaiser lebt in München. Sie ist Sängerin, Gitarristin und Songschreiberin der Münchner Band Die Moulinettes. „20 Blumen“, das erste Album, erschien 1998, 2001 folgte „Alfa Bravo Charlie“. Die Band absolviert auf ihren Touren über 60 Auftritte. Im März 2003 erschien mit „Throw Money“ die erste CD von Claudia Kaisers Musikprojekt The Sound of Money. Die Idee zu Claudia Kaisers erstem Buch „Rocken & Hosen“ (2003, dtv) entstand während ihrer Arbeit an dem Text „Mit der Kapelle ums Dorf“, der 2000 in der Anthologie „West-östliche Diven“ (dtv) erschien.

„Georg lockt Barbara mit einer Tasse Kaffee an die Theke, wo er ihr unverblümt eröffnet ‚Du, weißt du was? Ich hab einen Hof mit fünfzig Kühen! Und ich such a Frau. Na, wie wär's? Du tätst mir g'fallen!‘
Darauf haben wir tatsächlich schon immer gewartet, aber nie geglaubt, dass es jemand so unverblümt angehen würde: Eine Band buchen, um an Frauen heranzukommen! Faszinierend. Und irgendwie in seiner Plumpheit auch schon wieder rührend.“ Claudia Kaiser


Teil VII Musik ist unser Leben
Die Moulinettes (www.queerbeat.de/moulinettes/)

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Schorsch Kamerun,
Sänger der Goldenen Zitronen, lebt in Hamburg. Er ist einer der Betreiber des Pudel Klub. Er hat drei Soloalben und eine Lehre als Kfz-Mechaniker absolviert (Praxis: 2, Theorie: 4) sowie Theater in Zürich, Berlin und Hamburg inszeniert. Größter sportlicher Erfolg: Er stürmte für eine Prominentenmannschaft, die gegen die Rummenigge-Brüder und Uwe Bein unterlag.

„Tage vorher steigere ich zusätzlich die Joggingstrecke und versuche, noch ein bisschen Thai-Box-Vergangenheit aufzufrischen (das Beste für die allgemeine Kondition), um aber auch so was von aufgepowert an die Startlöcher zu treten. Denn unter keinen Umständen darf sich ein Riss auftun an der Außenschale, wenn man erstmal reingesprungen ist in die Manege, in den Zirkus der allercoolsten Leistungssportler: die Musikvertreter auf Tournee.“



Teil XX 1, 2, 3, ... Vierter!
Die Goldenen Zitronen

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Wladimir Kaminer, 1967 in Moskau geboren, lebt seit 1990 in Berlin. Mit seinen Erzählbänden „Russendisko“ (2000) und „Schönhauser Allee“ (2001) wurde er berühmt, es folgten die Romane „Militärmusik“ (2001), „Die Reise nach Trulala“ (2002) und viele weitere. Wladimir Kaminer schreibt für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften, hat die wöchentliche Sendung „Wladimirs Welt“ beim SFB4 Radio Multikulti und lädt regelmäßig ins Kaffee Burger zur „Russendisko“. Immer wenn es sein Terminkalender zulässt, liest er sonntags bei der Reformbühne Heim & Welt.

„1983 lernte ich die Moskauer Rockszene kennen, die bei weitem interessanteste Szene von allen, die Moskau damals zu bieten hatte. Meine Freunde und ich suchten nach unseren eigenen Helden, und wir fanden sie auf der Straße: Diese Menschen waren älter als wir, benahmen sich oft wie Kinder und spielten alle Gitarre.“ Wladimir Kaminer

Teil II Der wilde Osten
Reformbühne Heim & Welt (www.reformbuehne.de)

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FX Karl, geboren in Schönberg im Bayerischen Wald, lebt und arbeitet in München. 2002 erschien sein viel beachteter Debütroman „Memomat“ als erster Titel im Programm des Münchner blumenbar Verlags, 2004 legte er mit „Starschnitt“ nach. Seit Herbst 2006 ist FX Karl als Redakteur beim Bayerischen Fernsehen tätig, parallel dazu schreibt er an seinem dritten Roman.

„Wenn ich an München denke, erscheint es mir oft wie eine aufgeblähte tote Kuh, die in der Isar treibt. Besonders im Sommer. Und im Winter. Und im Herbst. Im Frühling nicht, womöglich. Aber, hey, es lässt sich gut am Ufer sitzen und zusehen, was sonst noch alles vorbeitreibt.“


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Christoph Kastenbauer, 1978 in München-Schwabing geboren, zog vom nördlichen Münchner Stadtrand bald in den Westen und lebt dort heute in einer WG. Ausbildung zum Zeitungsredakteur beim „Münchner Merkur“, langjährige Betreuung der Jugendseite mit eigener Kolumne („Kurz nachgedacht“), zurzeit Student an der LMU (Deutsche Literaturwissenschaften, Theologie). Weiterhin nebenher tätig als freier Redakteur für den „Münchner Merkur“, Kultur und Lokales, und erste Gehversuche auf dem Parkett der Schriftstellerei (u.a. Lesungen bei „Wortspiele“, Muffathalle; Reithalle, Feierwerk).

„... Landsberger Straße 243 B. Wer in so einer Straße wohnt, hat wohl keine andere Wahl als Kofferbomben zu bauen, entweder das, oder sich jeden Tag besaufen, um sich die Brandung von einer Karibik-Welle einzureden, die da tosend gegen das Fenster brandet, genauso wie die graue Masse, die da klebt, natürlich Sand ist, kein Feinstaub, Wodka sei Dank, oder eben Glycerin, wie man es halt gerne hat. Solche Straßen nennt man Schläuche, und Schlauch an sich ist schon mal kein schönes Wort, genauso wenig wie es eine schöne Sache ist, diese Straßen, Schläuche, wo alle Großstadtbewohner und Durchreisenden sich nur durchzwängen, um woanders hinzukommen, also sozusagen nur hinfahren, um wegzukommen, dafür ist diese Straße okay, das hält man grade noch aus, nur müssen hier auch Menschen wohnen, die kommen her, um zu bleiben, das hat man dabei wohl vergessen ..."


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Abraham Katz wurde 1964 geboren. Nach der Schule zog es ihn nach München. Dort arbeitete er in verschiedenen Branchen und Berufen. 2001 erhielt Abraham Katz für seinen Romanentwurf „Kein Sinn für Humor - Protokolle aus dem Pflichtfahrgebiet“ das Literaturstipendium der Stadt.

„Taxistand, Rotkreuzplatz, 06.09.2000
Wir lassen das Autofenster runter. (19 Uhr 28)
Wir machen ein aufmerksames Gesicht. (ca. 19 Uhr 30)
Wir tun so, als würden wir nachdenken. (ca. 19 Uhr 32)
Wir nicken. (19 Uhr 35)
Es ist anstrengend, jemanden zuzuhören, der nichts (Interessantes) zu erzählen hat.“
Abraham Katz

Teil IV Die Romantik der Straße


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Thomas Klupp, geboren 1977 in Erlangen, studierte „Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus“ an der Universität Hildesheim und zog im September 2006 nach Berlin. Er gab die Literaturzeitschrift „BELLA triste“ heraus und war Mitinitiator des Literaturfestivals PROSANOVA. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien. Zuletzt erhielt er ein Werkstattstipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung für die Arbeit an der Erzählung „Der Nils-Holgersson-Effekt“.


„Ein Raum mit schweren Objekten erde das sich in ihm befindliche Subjekt, ästhetisch, geistig, emotional. Wie anders lasse sich das Mobiliar des Biedermeier erklären, die Eichenvitrine in den Wohnzimmern des übersättigten Bürgertums! Jedem das seine, sagte er, aber einer, der für das Leichte bestimmt ist und im Schweren lebt, ist beim Teufel. Er hatte Recht. Ich war für das Leichte bestimmt. Eine Weile, solange die Dinge mit Jana in der Schwebe standen, hielt ich allerdings noch am Schweren fest. Besser eine schwere als gar keine Umgebung, so war wohl der Gedankengang.“

Teil XXI Schöner scheitern


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Radek Knapp, 1964 in Warschau geboren, lebt seit 1976 in Wien. Er studierte Philosophie und hielt sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Sein Erzählungsband „Franio“ wurde 1994 mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Es folgten 1999 sein Roman „Herrn Kukas Empfehlungen“ sowie 2003 „Papiertiger. Eine Geschichte in fünf Episoden“. Im Frühjahr 2005 veröffentlichte Radek Knapp eine „Gebrauchsanweisung für Polen“ beim Piper Verlag.

Teil XIV Jetzt noch wilder: der Osten


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Harriet Köhler, gwurde 1977 in München geboren, wo sie als freie Journalistin arbeitet und lebt. Sie hat ihr Kunstgeschichte-Studium abgebrochen, besuchte die Deutsche Journalistenschule und 2006 den Klagenfurter Literaturkurs; ihr Debütroman „Ostersonntag“ erscheint im Februar 2007 bei Kiepenheuer & Witsch.


„Dass du aus dem Haus gerannt bist, immer weiter, die Straße deiner Kindheit hinunter bis zur Wolfratshauser Allee, am Kiosk vorbei und bis zur S-Bahn-Station? Dass du, weil gerade ein Zug Richtung Innenstadt kam, eingestiegen bist, ein herrenloser Hund, ein hirnloses Huhn, und in die Stadt gefahren bist? Dass du, in einem Zustand, der dem der aufgeschlitzten Polster, aus denen der Schaumgummi quoll, durchaus ähnelte, am Ostbahnhof ausgestiegen bist, um dich, aufgelöst, wie du warst, in der nächstbesten Bar vollaufen zu lassen?“
 

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Steffen Kopetzky wurde 1971 geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in München, lebte in Paris, Berlin und Hamburg und kehrte mittlerweile zurück ins schöne Bayern. Nach dem Abitur arbeitete er als Schlafwagenschaffner und veröffentlichte „Uneigentliche Reise“ und „Einbruch und Wahn“, bevor er im Frühjahr 2002 mit „Grand Tour oder die Nacht der Großen Complication“ (Eichborn.Berlin) sein Opus Magnum vorlegte. Zuletzt erschien „LOST / FOUND“ (btb Verlag 2005). Steffen Kopetzky schreibt für die ZEIT, den Rundfunk, verschiedene Zeitungen, Zeitschriften und verfasst Theaterstücke und Opernlibretti. Neben zahlreichen Stipendien wurde er mit dem Carolinenpreis für Journalismus, dem Kurt-Magnus-Preis der ARD und dem Else-Lasker-Schüler-Preis für Dramatik ausgezeichnet.

„Um 8 Uhr 19 verließ Pardell den Bahnhof unter einem Himmelsblau von jener verzweifeln machenden Seidigkeit, die einen dazu bringt, ob man will oder nicht, ob man Hannoveraner ist oder nicht, sich insgeheim immer wieder nach München zu wünschen, und wäre es nur für den Augenblick eines solchen Himmels."

Teil V Endstation Heimat
Teil XXI Schöner scheitern
www.grand-tour-roman.de

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Sascha Kroß, geboren 1974 in Berlin, Gitarrist bei der Band 12 Dingo und bei den Marijadschis. Tritt zusammen mit Ivo Smolak bei Liebe Statt Drogen auf und hat mit ihm die Lokalrunde im Kurvenstar aus der Taufe gehoben.

Teil III Metropole Spezial
Liebe statt Drogen (www.lsdonline.de)

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André Kubiczek, 1969 in Potsdam geboren, studierte Germanistik in Leipzig und Bonn und lebt als freier Autor in Berlin. Sein Debütroman „Junge Talente“ (2002) erregte großes Aufsehen. Mit „Die Guten und die Bösen“ hat er nur ein Jahr später, im März 2003, seinen zweiten Roman vorgelegt (beide Rowohlt Berlin). Während sein Erstling im Berlin vor dem Mauerfall spielt, handelt der neue Roman von dem alltäglichen Chaos in der wiedervereinigten Stadt.

Draußen hatte es aufgehört zu schneien, der Himmel war klar, mondbehängt und sternenlastig, der Schnee reflektierte das Laternenlicht, die Straßen glänzten. ... Man konnte nicht viel mehr hören als die eigenen knarzenden Schritte im Pulverschnee. Nur von weiter weg schwappte ein leises Rauschen herüber, das Hallen von Metall, das Summen nächtlicher Fabriken, das Dröhnen der Transitautobahn. Eisenbahnsignale, Huptöne, Westberlin: Der Grundton der Stadt.“
André Kubiczek

Teil VII Musik ist unser Leben

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Henriette Kuhrt,
1977 in Hamburg geboren, lebt in München. Dort beendet sie zurzeit ihr Studium der Kommunikationswissenschaft und arbeitet als freie Journalistin u.a. für den ZÜNDFUNK, das Jugendprogramm des Bayerischen Rundfunks. Henriette Kuhrt veröffentlichte zuvor zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien, im Herbst 2005 erschien ihr erster eigener Erzählband „Milchmädchenrechnung“ beim Gustav Kiepenheuer Verlag.

„Ich will dich nicht mehr. Ich hatte genügend Zeit, über dieses blöde Spiel nachzudenken. Aus der Distanz betrachtet bist du nämlich bloß ein Kerl, der seinen Ehering am Mittelfinger trägt und, anstatt seine Frau zu verlassen, heimlich nach Spanien reist. Also komplett unsouverän. Und es sind immer die Unsouveränen, die einen verletzen. Und darum will ich dich nicht mehr.“

Teil XVIII We are family


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Stan Lafleur,
1968 in Karlsruhe geboren, lebt in Köln, Mauenheim. Er studierte Germanistik, Medienwissenschaft, Anglistik, Romanistik, Afrikanistik an den Universitäten Düsseldorf und Köln, entschloss sich dann zur Ausbildung zum Online-Journalisten und war u.a. als Lager- und Fabrikarbeiter, Möbelpacker, Krankenpfleger, Zappes, Grafiker, Journalist, Unternehmensberater und Kurator tätig. Stan Lafleur schreibt Prosa und Lyrik, er veröffentlichte bislang acht Einzeltitel und gewann neben verschiedenen Poetry Slams mehrere Stipendien und Auszeichnungen. Einige seiner Gedichte wurden ins Englische, Französische, Kroatische und Polnische übersetzt.

„‘Es ist stets herbst in mauenheim‘, heißts in dem berühmten Gedicht. Und das stimmt. Wer Mauenheim gesehen hat, versteht die ganze tiefe Wahrheit dieses einfachen Satzes. Keine Sorge, es gibt in Mauenheim nicht viel zu sehen. Einen großen Friedhof, zwei beampelte Kreuzungen und gelegentlich aufgerissene Straßen. Einmal pro Jahr kommt ein Junkie und überfällt wehrlose alte Damen in Hauseingängen. Dann wandert er wieder in den Knast. Mauenheim ist eigentlich kein Vorort, sondern ein Gefühl. Das Gefühl, in vieler Hinsicht verarmt und dafür umso reicher an Utopielosigkeit zu sein.“

Teil XVII Domstädte: Köln
www.stanlafleur.de

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Elena Lange,
1976 in Hamburg geborene Musikerin mit akademischem Grad in Philosophie. Blond, ca. 1,71 cm., erklärter Fan englischsprachiger Popmusik und Gitarristin und Sängerin, Komponistin und Produzentin von Stella und TGV. Hat inzwischen drei Alben und ca. 89 Singles (mit)produziert. Schreibt Texte jeglicher Art. Gastrussin bei Schorsch Kamerun und Muse von Chrysler.


„Mense ist kein guter Packer. Ich habe keine Lust, daß mir während der Fahrt bei einer scharfen Bremsung ein Mischpult, ein Computerbildschirm oder ein Crashbecken auf den Kopf fällt. Mense findet das lustig. Also streiten wir.
Im Autokassettenrecorder läuft abwechselnd Mary J. Blige und Bongwater.“

Teil XIX Musik, Volume 2
Stella

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Maxim Leo,
1970 in Berlin geboren, lebt dort mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern. Er studierte Kommunikationswissenschaften und ist heute Redakteur und Reporter der Seite drei der „Berliner Zeitung“. 2003 erhielt er den Deutsch-Französischen Journalistenpreis. Im Herbst 2005 veröffentlichte Maxim Leo gemeinsam mit seinem früheren Kollegen Jochen-Martin Gutsch „Single.Family – 66 wahre Geschichten“ beim Herder Verlag.

„Nur weil ich Kinder habe, muss ich mir nicht das Leben schwer machen. Die kommen auch so klar. Ich muss keine Erziehungsberater lesen. Ich muss nicht mit ihnen malen. Ich muss sie nicht immer donnerstags von der frühkindlichen Musikerziehung abholen. Wenn sich Catherine beklagt. Sage ich: ‚Konfuzius hat gesagt, eine Mann kann nur eine Sache zu einer Zeit tun.’ Dann gehe ich Fußball spielen.“

Teil XVIII We are family

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Claudius Lünstedt, 1973 in München geboren, lebt heute in Berlin. Nach seinem Dramaturgie-Studium in Leipzig erhielt er ein Stipendium für ein Studium an der Université Paris III Sorbonne Nouvelle im Studiengang D.E.T.S. (Dramaturgie, Regie, Bühnenbild), besuchte die Dramenwerkstatt der Bayerischen Theaterakademie München unter der künstlerischen Leitung von Tankred Dorst und assistierte an verschiedenen Theatern in München, Berlin und Wien. Für sein erstes Theaterstück „Zugluft“ erhielt er den Else-Lasker-Schüler-Stückepreis 2003, für sein zweites „Musst boxen“ den Jakob Michael Reinhold Lenz-Preis für Dramatik der Stadt Jena 2003. Im Jahr 2003 wurde Claudius Lünstedt zu den Autorentheatertagen am Thalia Theater / Hamburg, zu den Werkstatttagen am Burgtheater / Wien und zum Wochenende der jungen Dramatiker der Münchner Kammerspiele eingeladen.

„Liebe Mutter. Geht mir gut. Frohes Neues. Dein Schal ist weg. Verloren. Bin in Bayern. Ausmisten. Pferde zur Koppel. Füttern. Heuernte. Stroh. Was halt anfällt. Ich wär ein feiner Fang sagen sie. Kost und Logis frei. Habs mir erkämpft. Hinter der Grenze... beim Amt. (...) Wenn ich am Ball bleib willig sagen sie darf ich in sieben Jahren den Maibaum aufstellen. Oben den Löwen wegschneiden. Heißt hier was. Gestern hatt ich Durchfall. Sven. P.S. Hab die Alpen schon mitgekriegt. Ganz nah. Sind der Knüller. Noch P.S. Moni. 17.“

Teil VIII: Es ist ein Drama

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Benjamin Maack, geboren am 3.4.1978 in Winsen/Luhe, lebt seit Winter 98 in Hamburg.
Veröffentlichungen:
„Slam! Was die Mikrofone halten“ (Subvers) - Gedicht
„… und alles danach“ (mta) - Kurzgeschichte
„Herz und Untergang“ (mta) - Kurzgeschichte
„Jägermeisterschaften“ (Rotbuch) - Kurzgeschichte
„Macht“ (Rotbuch) - Kurzgeschichte und Gedichte
„Hamburger Ziegel 2001“ (Dölling und Galitz) - Gedichte

„Heute gehe ich manchmal gedopt von einem guten Kinofilm durch die Straßen der Stadt, in der ich lebe, und mein Gehirn und mein Körper bilden eine Einheit. Kein Blitz scheint dann zwischen Denken und Handeln zu passen. Ich kann mühelos 25 Stufen mit fünf Sprüngen bewältigen. Es fällt mir nicht schwer, mir vorzustellen, dass mich ein blaues Leuchten von aufgeladenem Äther umgibt. Diese Zeitspannen sind kurz und selten. Ich zieh sie mir rein wie ein Junkie. Und wie ein Junkie die Schönheit des Mohns betrachtet, betrachte ich diese kurzen Einbrüche der Fantasie in meine Realität. Sie verwandeln meine Umgebung spielend in das Penthouse des Elfenbeinturms.“
Benjamin Maack

Teil VI Hansestädte: Hamburg
www.macht-ev.de

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Stefan Maelck, 1963 in Wismar geboren, studierte Anglistik und Germanistik in Rostock. Er verbrachte längere Zeit in den USA und England. Mach einem Gastspiel als Lektor bei Reclam Leipzig ist er seit 1994 freier Publizist und Radiomoderator mit dem Schwerpunkt Literatur und Popmusik. Heute lebt Stefan Maelck in Halle. Im Februar 2003 veröffentlichte er bei Rowohlt Berlin den Hank-Meyer-Roman „Ost Highway“. Momentan arbeitet er am nächsten Fall des Privatdetektivs und Country-Fan Hank Meyer.

„Ich könnte anbieten, ihr das Album mit dem gewünschten Song zu leihen. Aber welche Frau besaß heute noch einen Plattenspieler? Das wäre eine Marktlücke für die
T-Shirt-Industrie. Statt so Teile herzustellen, wo Luder, Schlampe und Zicke draufstand, sollten die sich mal überlegen, was ein Argument dafür wäre.
Auf mich würde das T-Shirt: Ich habe einen Plattenspieler absolut erotisch wirken.“
Stefan Maelck


Teil VII Musik ist unser Leben
Ost Highway (www.osthighway.de)

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Gil Mehmert, Regisseur, Jahrgang 1965, ist aufgewachsen zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. Er studierte nach Abitur und Zivildienst zunächst Musik in Köln, dann Regie bei August Everding an der Musikhochschule München. Seit 1992 freier Regisseur in Schauspiel und Musiktheater mit über 60 Inszenierungen u.a. in Bochum, Potsdam, Rostock, Graz, Zürich und München, wurde er 2003 Professor an der Folkwang-Hochschule Essen. Zudem beschäftigt er sich mit Theatermusik und Filmarbeit: „Ukulele Blues“ (Musikkurzfilm, 1999), „Aus der Tiefe des Raumes“ (Kinofilm, 2004).

Teil XV Männer (sind immer verdächtig)
www.ausdertiefedesraumes-derfilm.de


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Thomas Meinecke, 1955 in Hamburg geboren, zog es schon vor einiger Zeit ins schöne Bayern. Nach mehreren Jahren in München lebt er seit 1994 im Oberland. In den Siebzigern gründete er die Zeitschrift „Mode und Verzweiflung“, die 1997 als Textsammlung bei Suhrkamp erschien. 1980 war er Mitbegründer der Band FSK, als Musiker realisiert er auch Projekte mit David Moufang, solo ist er z.B. auf „Clicks & Cuts 1“ vertreten. Als Radio-DJ hat Thomas Meinecke seit 1985 eine eigene Show im Zündfunk, derzeit jeden zweiten Mittwoch ab 23 Uhr. Die Erzählungen und Romane Meineckes sind alle bei Suhrkamp erschienen, zuletzt „Hellblau“ (2001) und „Musik“ (2004).

„Gegen 2 Uhr nachts verlasse ich die Wohnung, ohne Heinrich, der sich in einem antifaschistischen Chat Room eingewählt hat. Im WMF, an der Bar, legt Thomas Fehlmann angenehme Musik auf. Auch die Leute rundum wirken sympathisch; ich wünschte, Diedrich Diederichsen könnte sie sehen. Neben mir unterhalten sich zwei Engländerinnen über das gediegene, aus DDR-Zeiten stammende Interieur. ... Münchens Chicks on Speed bereiten sich ihren Auftritt vor; ich kann sie Mercedes Bunz von De:Bug vorstellen. Demnächst werden sie nach Berlin ziehen.“

Teil X Lernen von den Alten
Sommer in der Stadt

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Clemens Meyer, 1977 in Halle/Saale geboren, lebt mit seinem Hund in Leipzig. Nach dem Abitur arbeitete er als Bauhelfer, Möbelträger und Wachmann. Von 1998 bis 2003 studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2002 erhielt er ein Literatur-Stipendium des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, 2001 gewann der den MDR-Literaturwettbewerb, 2003 belegte er den 2. Platz. Er veröffentlichte in Zeitschriften und Anthologien, u.a. eine Erzählung in „Der wilde Osten“ (Fischer Taschenbuch Verlag 2002). Sein ebenfalls bei den Fischer Verlagen erschienener, über 500 Seiten starker Debütroman „Als wir träumten“ begeisterte die Presse und war für den Preis der Leipziger Buchmesse 2006 nominiert. 2006 las Clemens Meyer bei den 30. Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt.

„Rico reicht uns die Flasche, und wir machen sie leer. Pitbull knallt sie gegen die Hauswand, wo sie zerspringt. 'Bambule', schreit er. Wir lachen. Wir drehen unsere Köpfe, wir blicken in den Himmel, wir blicken in die Nacht, wir sind alleine und haben keinen Schiss. Wir zünden eine an, dann laufen wir weiter.“


Teil XXII Allerlei Leipzig – Turboprop Spezial

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Annette Mingels,
1971 in Köln geboren, lebt heute als Schriftstellerin und Journalistin in Zürich. Sie studierte Germanistik, Sprachwissenschaft und Soziologie, promovierte mit einer Arbeit über Dürrenmatt und Kierkegaard und ist Lehrbeauftragte an der Universität Fribourg. Nach „Puppenglück“ veröffentlichte sie beim DuMont Literatur und Kunst Verlag „Die Liebe der Matrosen“, „Der aufrechte Gang“ sowie „Romantiker. Geschichten von der Liebe“. Annette Mingels war im Jahr 2004 Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses und der Kulturkommission des Kantons Zürich. Für 2005 wurde ihr das Stipendium „Esslinger Bahnwärter” zugesprochen.

„Natürlich hat sich Köln verändert! Als ob ich das nicht gewusst hätte! Wenn ich die Schildergasse entlanggehe, sehe ich überall neue Boutiquen, Buchhandlungen, Restaurants, Musikgeschäfte, nur eines der Kaufhäuser stand schon früher hier und die Parfümerie Ecke Hohe Straße und das Schuhgeschäft Kämpgen. Als ich ein Kind war, trugen die Verkäuferinnen bei Kämpgen braune Glanzkittel mit weißen breiten Kragen. Heute sind sie blau gekleidet, sortieren die Schuhe in den Regalen neu und fragen nur, wenn man den Blickkontakt mit ihnen sucht, ob sie helfen können.“

Teil XVII Domstädte: Köln
www.dieliebedermatrosen.de

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Juan Moreno wurde 1972 in Huércal-Overa in Spanien geboren, lebt in Berlin. Er arbeitete fürs Fernsehen und absolvierte die Journalistenschule in München. Seine wöchentliche Kolumne „Von mir aus“ in der Wochenendbeilage der Süddeutschen Zeitung erschien im Sommer 2004 als Buch bei der DVA, im Frühjahr 2005 erschien sein zusammen mit Jochen-Martin Gutsch verfasster Roman „Cindy liebt mich nicht“.

„Ich war Trauzeuge, Stufensprecher, Altenpfleger, 1978 Hanauer Stadtmeister über 50 Meter Brust, aber noch nie Onkel. Onkel ist ganz gut, denke ich. Besser als Tante. Bei Onkel denkt man an Güte, Sympathie, Wärme. Der Begriff ist positiv besetzt. Der reiche Onkel aus Amerika, Onkel Toms Hütte, Onkel Ben. Bei Tanten sieht das anders aus.“

Teil XV Männer (sind immer verdächtig)

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Andreas Neumeister, geboren 1959. Lebt als Autor und DJ in München, wo er mit Christos Davidopoulos den mobilen Klub „Medley“ betreibt. Bei Suhrkamp veröffentlichte er die Romane „Äpfel vom Baum im Kies“ (1988), „Salz im Blut“ (1990), „Ausdeutschen“ (1994), „Gut laut“ (1998) und „Gut laut. Version 2.0“ (2001) sowie zuletzt „Angela löscht ihre Website“ (2002). Darüber hinaus gab Andreas Neumeister zusammen mit Marcel Hartges den Reader „Poetry! Slam! Texte der Pop-Fraktion“ heraus (1996, Rowohlt).

„Orte, die man aus dem Fernsehen kennt
Orte, die man nicht aus dem Fernsehen kennt
Orte, die man gar nicht kennt
Lindenstraße wird in Köln gedreht, spielt aber in Mjunik
Marienhof wird in Mjunik gedreht, spielt aber in Köln“

Teil X Lernen von den Alten
www.andreas-neumeister.de

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Robert Naumann, 1973 in Jena geboren, Vorleser bei der Chaussee der Enthusiasten. Hegt Groll gegen die Hebamme, die ihn einst angeblich hat fallengelassen. Vielleicht wäre sein Leben sonst sehr viel positiver verlaufen. Vier seiner Geschichten finden sich in „Frische Goldjungs“ (Goldmann 2001).

„Manchmal komme ich mir ein bisschen blöd vor, wenn ich mit meinem Stoffbeutel unterwegs bin. Grad in Berlin! Man will ja seine Stadt auch ein bisschen repräsentieren. Wenn ich mit meinem Beutel durch Mitte laufe, zeigen die Touristen aus der Provinz mit dem Finger auf mich und raunen sich enttäuscht zu: 'Is ja wie zu Hause!' So macht man das ganze Weltstadt-Berlin-Flair kaputt." Robert Naumann

Teil III Metropole Spezial
Chaussee der Enthusiasten (www.enthusiasten.de)

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Claudius Nießen, geboren 1980 in Aachen, arbeitete schon während der Schulzeit für den Westdeutschen Rundfunk, das Handelsblatt und die taz. Nach einer einjährigen Weltreise Studium der Islamwissenschaft, Niederlande-Studien und Politik in Münster. Danach Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Er wurde mit dem deutsch-niederländischen Nachwuchs-Literaturpreis ausgezeichnet und ist Gründer der seit 2003 erscheinenden Anthologie „Tippgemeinschaft“. Zusammen mit Christoph Graebel moderiert er TURBOPROP Literatur. Außerdem engagiert er sich mit seiner Aktion „Schreiben macht Schule“ für die Lese- und Schreibförderung durch junge Autoren an Schulen. Mehrere Lehraufträge für Literarisches Schreiben. Sein bereits ausgezeichnetes Kunstbuch „Vinta“ erschien im Herbst 2005. Claudius Nießen ist seit dem Sommer 2005 Geschäftsführer der Freien Akademie der Künste zu Leipzig.

„Die orange Lampe über der Treppe blinkt. Die Klingel rasselt. Mechanisches Geräusch. Laut, nicht unangenehm. Kein Fiepen. Kein Piepsen. Türen fallen zu. Fahrgastwunsch leuchtet nicht mehr. Hohl klingende Frauenstimme brüllt aus Lautsprecher: ‚Nächste Haltestelle Augustusplatz. Zugang zur Innenstadt’“


Teil XXII Allerlei Leipzig – Turboprop Spezial
www.clarapark.de

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Noe Noack,
Reporter, DJ und Radiomoderator aus München, hat mit Albert Pöschl als Lion’s Den Dubshower (Lion’s Den 63) die zwei Alben Dub Odyssey und Tricky Turf veröffentlicht. 1981 gewann er in Bad Reichenhall ein regionales Tennisturnier. 2005 startete Noe Noack in Familientradition wie sein Vater 1966 beim Vasaloppet (Wasalauf), dem ältesten und längsten Skilanglaufrennen der Welt. Unter 14.000 Startern belegte er den 270. Platz.

„ Als ich mich einigermaßen beruhigt hatte, fiel mir ein Satz von Fred Perry wieder ein: ‘Es genügt nicht zu siegen, du musst es wie ein Gentlemen und mit Stil tun.’ Den hatte mir mein Vater eingetrichtert, als ich mit zwölf Jahren zwar ein Tennismatch, nicht aber seine Gunst gewonnen hatte. Wie ein Gentleman hatte ich mich damals nicht gerade aufgeführt, hatte fluchend den Schläger weggeworfen und auch noch ständig mein Fred-Perry-Hemd aus der Hose hängen lassen, was für meinen Vater fast das Schlimmste war.“



Teil XX 1, 2, 3, ... Vierter!

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Klaus Nüchtern, 1961 in Linz geboren, lebt in Wien. Er ist Kulturredakteur und stellvertretender Chefradakteur des „Falter“, für den er seit 1989 schreibt. Die besten Texte seiner dort erscheinenden Kolumne „Nüchtern betrachtet“ liegen bereits in zwei Veröffentlichungen vor: „Rain On My Crazy Bärenfellmütze“ (2001) und „Kleines Gulasch in St. Pölten“ (2003, beide Falter Verlag).

„Neulich hat sogar ein Taxifahrer für mich gebremst. Hätte er nicht machen müssen. Hat er aber. Ließ mich auf der Prater-Hauptallee einfach über den Zebrastreifen laufen. Spätestens seit diesem Vorfall weiß ich, dass der natürliche Feind des Praterläufers nicht im Auto, sondern buchstäblich hoch zu Ross sitzt. ... Menschen sitzen auf den Rücken von Tieren, die von der Natur weder zum Laufen noch zum Springen, sondern ausschließlich zum Ziehen von Lasten ersonnen wurden, und bewegen sich im Schritttempo durch den Prater.“

Teil IX Wien Mitte
www.falter.at

 

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Richard Oehmann, 1967 in Weilheim geboren, lebt seit rund dreizehn Jahren in München. 1990 begann er als Puppenspieler. Seit der Gründung von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater im Jahre 1994 hat er neun Kasperlkomödien für Kinder und drei Kasperlstücke für Erwachsene zur Aufführung gebracht. Bislang wurden sechs Hörspiele für Kinder im BR-Kinderfunk gesendet, vier davon sind auch als CD erhältlich. Darüber hinaus ist Richard Oehmann als Autor von Kritiken, Glossen und Unfug für diverse Medien tätig, ab und zu legt er Platten auf und schauspielert.

„München hat's jetzt dann gnau beinander.“

www.dr-doeblingers-kasperltheater.de

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Georg M. Oswald - Moderator bei GESCHICHTEN AUS DER GROSSEN STADT.
Geboren 1963 in München, lebt dort als Schriftsteller und Jurist. Von ihm erschienen bislang der Erzählband „Das Loch“ (1995), die Romane „Lichtenbergs Fall“ (1997), „Party Boy“ (1998, alle Knaus), „Alles was zählt“ (2000, Hanser) sowie „Im Himmel“ (2003, Rowohlt Verlag).
Darüber hinaus schreibt er für verschiedene Feuilletons und verfasst Kritiken und Erzählungen für Tageszeitungen und Rundfunkanstalten. 1993 erhielt Georg M. Oswald das Literaturstipendium der Stadt München, 1995 den Bayerischen Staatsförderpreis für Literatur, 2000 das Arno-Schmidt-Stipendium sowie den International Prize (Frankfurt).

„Mochte sich der deutsche Mann auch aus Verzweiflung über den Gang der Geschichte binnen weniger Jahrzehnte vom stahlharten Landser zum weichgespülten Schluffi entwickelt haben, der nur eines nicht wollte: jemandem Angst machen, so war dies dennoch nicht vertrauenswürdig, denn auf die Selbsterniedrigung konnte womöglich ein erneuter Ausbruch folgen, so wie etwa Anfang der Neunziger, als der deutsche Skinhead ins öffentliche Bewusstsein trat. Zu eben jener Zeit wurde der Schluffi dann auch nach und nach abgelöst vom internationalen Waschbrettbauchmann, dessen einziges Interesse allgemein und universal verständlich der erfolgreichen Balz galt. Man konnte sich darüber streiten, ob er eine Art demokratischer Weiterentwicklung war, die, wenigstens in Deutschland, einen entspannteren Umgang mit der eigenen Geschichte signalisierte, oder einfach nur ein gut trainierter Idiot.“

Teil X: Lernen von den Alten
Teil XV Männer (
sind immer verdächtig)
Sommer in der Stadt
Drunten am Fluss

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Albert Ostermaier, 1967 in München geboren, lebt dort als Lyriker und Dramatiker. Albert Ostermaiers Theaterstücke gehören zu den meistgespielten an den deutschsprachigen Bühnen; die Uraufführung seines ersten Stückes „Zwischen zwei Feuern. Tollertopographie“ 1995 im Münchner Marstall Theater war zugleich sein Durchbruch. Seine Theaterstücke und Gedichtbände sind alle bei Suhrkamp erschienen, zuletzt „Katakomben. Auf Sand“ (2003). Lesungen bestreitet Albert Ostermaier oft zusammen mit dem Musiker Bert Wrede. Auf das Münchner Literaturstipendium 1990 folgten zahlreiche weitere Preise, u.a. der Ernst-Toller-Preis (1997), der Ernst-Hoferichter-Preis 2000 der Stadt München, der Autorenpreis des Heidelberger Stückemarktes 2000 sowie im November 2003 der Kleist-Preis.

„Die Sterne starren durchs Fenster, der Himmel schickt sich an, noch auszugehen, und pudert sich mit ihrem Staub, der grosse Wagen zittert, und auf der Milchstrasse schiebt sich der Stau durch die Nacht. Ein Engel stürzt über sein Lachen, die Selbstmörder fallen von den Häusern, und wer sie fallen sieht, hat einen Wunsch frei. Eine schöne, klare Nacht. Nur die Strasse wartet im blauen Licht der Tankstellen auf den Geruch von Benzin und den schwarzen Dunst der Abgaswolken, einsam liegt sie da wie eine Beute.“

Teil X Lernen von den Alten

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Marie Pohl geb. 1979 in Hamburg, verbrachte ihr bisheriges Leben unter anderem in Köln, New York, Madrid, Stuttgart und lebt heute in Berlin. Sie arbeitete nach dem Internationalen Abitur als Scriptgirl, Übersetzerin (u.a. Mitarbeit an der Übersetzung des Theaterstückes „Headless in a topless bar“ von Peter Koeper), Regieassistentin und Schauspielerin in Spanien und Deutschland (u.a. im Film „Der Passagier“ von Thomas Brasch). 2000 startete Marie Pohl eine Reise um die Welt und besuchte sieben verschiedene Städte mit dem Ziel, „meine Generation in ihrer Anfangs-Aufbau-Zeit [zu] finden und [zu] porträtieren“. In ihrem soeben erschienenen Roman „Maries Reise“ (Rogner & Bernhard) berichtet sie von ihren Erlebnissen.

„Doch Berlin ist groß und vielfältig und ich werde mir auch hier eine Reise ins Unbekannte zusammenstellen. ... Wenn ich reise, dann habe ich immer ein Ziel, und auf der Suche nach dem Ziel passieren mir Dinge, die mit dem Ziel gar nichts mehr zu tun haben, die aber zum eigentlichen Höhepunkt der Reise werden.“ Marie Pohl

Teil V Endstation Heimat

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Madeleine Prahs, geboren 1980 in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), ist dort und am Ammersee aufgewachsen. Sie steht kurz vor dem Abschluss ihres Studiums der Literaturwissenschaft, Kunstgeschichte und Mediävistik, das sie in München und St. Petersburg absolvierte. 2005/2006 nahm Madeleine Prahs am „Manuskriptum“-Kurs der LMU München sowie an der Autorenwerkstatt des Münchner Lyrik-Kabinetts teil.

„'Reden Sie mit mir, Marie, reden Sie mit mir. Deshalb sind wir doch hier, um etwas zu erfahren, nicht wahr.’ Sein Verständnis lag in der Luft wie der ölige Benzinnebel an einer Tankstelle im Sommer, und unmerklich überkam sie ein Würgereiz. Sie atmete tief ein und versuchte an Berge, ans Meer und klare Luft zu denken. 'Ich verstehe nicht welchen Sinn das hier hat.’ Und leise aber bestimmt fügte sie noch hinzu: 'Es ist doch nichts passiert.’“

Drunten am Fluss

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Matthias Praxenthaler wurde 1971 in Bonn geboren und wuchs in der rheinischen Industriestadt Troisdorf auf. Mit 15 Jahren zog er nach München, wo er sein Abitur machte und studierte. Sein 1998 im Selbstverlag erschienener Roman „Horst der Held“ wurde 1999 ins Verlagsprogramm des Deutschen Taschenbuch Verlags aufgenommen. Ebenfalls bei dtv erschien im Frühjahr 2006 sein lang erwarteter zweiter Roman „Das weiße Känguruh“.

„Und als wäre der Name Horst für ihn nicht schon Schmach genug gewesen, taten seine Eltern in seiner Jugend alles, um sein Leiden über die Jahre zu retten. Sie tauften ihn nämlich nicht nur Horst, sie riefen ihn bei jeder Gelegenheit auch so, zogen ihn wie einen Horst an und verpassten ihm zu allem Überfluss noch ein horstige Frisur ...“ Matthias Praxenthaler

Teil I Kindheit und Jugend
Teil XVI Paris, mon amour
www.praxvalley.de

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Richard David Precht,
1964 in Solingen geboren, lebt als Schriftsteller und Publizist in Köln. Er studierte Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte, war von 1992 bis 1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Köln und promovierte 1994 über Robert Musil. Für seine journalistische Arbeiten, die u.a. in „Die Zeit“, „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ „Frankfurter Rundschau“, „Geo“ und „Literaturen“ erscheinen, erhielt er mehrere Auszeichnungen. Nach dem essayistischen Sachbuch „Noahs Erbe“ (1997), dem gemeinsam mit seinem Bruder Georg veröffentlichten Roman „Das Schiff im Noor“ (1999) und dem Roman „Die Kosmonauten“ (2003) veröffentlicht Richard David Precht im Herbst 2005 „Lenin kam nur bis Lüdenscheid“ im Claassen Verlag. Darin erzählt er von seiner Kindheit und Jugend in einem politischen Elternhaus in den Siebzigern.

„Ich gehe auf die Straße, meine erste Demonstration; bezeichnenderweise gegen die Schulpolitik der SPD in Düsseldorf. Die Ausstellungshalle des Landes Nordrhein-Westfalen glänzt weiß und formschön in der Frühjahrssonne, davor warten einige hundert Menschen, bunt und lustig mit Plakaten. Auch ich habe ein Pappschild auf dem Bauch und eines auf dem Rücken. Es gibt keine Fotos, jedenfalls keine privaten. Fotografiert wird überall. Ich erinnere mich trotzdem gut, was auf den Plakaten steht: 'Ich will in eine kleine Klasse!' Das habe ich selbst geschrieben nach einer Vorlage.“

Teil XVII Domstädte: Köln

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Tilman Rammstedt, geboren 1975, lebt in Berlin. Er ist Texter und Musiker in der Gruppe Fön. 2001 gewann Tilman Rammstedt den Berliner Literaturwettbewerb Open Mike, 2003 den Rheinischen Kulturförderpeis. Für sein erstes Buch „Erledigungen vor der Feier“ (DuMont Verlag 2003) erhielt er weitere Auszeichnungen, im Herbst 2005 erschien ebenfalls bei DuMont sein erster Roman „Wir bleiben in der Nähe“.

„Wenn man das Weite suchen will, dann ist es nicht nur wichtig, Schuhe und Jacke anzuziehen, es ist auch wichtig, nicht erst im Zimmer auf und ab zu laufen, denn wenn man erst im Zimmer auf und ab läuft, dann sucht man nicht das Weite, dann straft man Schuhe und Jacke weiter Lügen und ruft zurück, auch wenn man es nicht selbst war, der aufgelegt hat ...“


Teil XVIII We are family
FÖN: Texte und Musik

K.L. McCOY: MEIN LEBEN ALS FÖN
www.euerfoen.de

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Dan Richter, 1968 in Berlin-Pankow geboren, Ausbildung zum Flußlotsen (Oder). 1999 einen Text geschrieben und zum ersten Mal öffentlich vorgelesen. Mitbegründer der Chaussee der Enthusiasten und des Kantinenlesens. Auftritte bei den Varieté-Bühnen Scheinbar, Chamäleon, UFA-Fabrik. Texte und Geschichten in TAZ, NEUES DEUTSCHLAND. Belegte 2001 beim German International Poetry Slam in Hamburg den 2. Platz. Beitrag in der Berlin-Anthologie des Ravensburger Verlages (Herbst 2001).

Teil III Metropole Spezial
Chaussee der Enthusiasten (www.enthusiasten.de)

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Gordon Roesnik, geboren 1973 in Hamburg. Aufgewachsen in Bergheim an der Erft. Seit 1993 Germanistikstudium in Hamburg. 1996 Hamburger Literaturförderpreis. 1997/98 im Forum junger Autoren. Veröffentlichungen: „Zwei Geschäftsleute“, Erzählung, Exu-Verlag, 1998, „Der P-Pinguin“, Fotoroman, Eichborn-Verlag, 2001. Gründungsmitglied von Macht e.V.

„Ein schönes Wetter‘, sagt Hendrik. ‚Das wollen wir einmal abwarten‘, sagt Gordon. ...
Im U-Bahn-Waggon, der schon kurz darauf hineinschnurrt, finden die beiden je einen Regenschirm auf ihren Sitzen vor. ‚Das gehört zum Service‘, sagt Gordon. ‚Die U-Bahn-Gesellschaft kümmert sich sehr zuvorkommend um ihre Fahrgäste‘, sagt Hendrik. Starke Regenfälle setzen ein; auf der Straße unten werden Autos vorbeigeschwemmt. Nach dem Aussteigen erweisen sich die Regenschirme als sehr nützlich; aufgespannt bilden sie zwei Paddelboote, in denen Gordon und Hendrik gemütlich an ertrinkenden Passanten vorüberschippern.“ Gordon Roesnik

Teil VI Hansestädte: Hamburg
www.macht-ev.de

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Kathrin Röggla, geboren 1971 in Salzburg, lebt in Berlin. Sie debütierte 1995 mit dem Erzählungsband „Niemand lacht rückwärts“. 1997 erschien ihr erster Roman „Abrauschen“ und im Frühjahr 2000 „Irres Wetter“, eine, so der S.Fischer Verlag, „rasante Ortsbesichtigung der Gegenwart - nicht nur in und um Berlin“. Im September 2001 weilte Kathrin Röggla im Rahmen eines Stipendiums in New York. Es entstand ihre Bestandsaufnahme „really ground zero“ (S.Fischer Verlag 2001), von der einige Texte vorab im Zündfunk und in verschiedenen Zeitungen erschienen. Kathrin Röggla erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien, zuletzt den Sacher-Masoch- und den Italo-Svevo-Preis.

„erzähle ich ihm: ‚hier in salzburg kommt der sonnenschein von unten, da drehen sie noch jedes bierglas danach um, aber in berlin, in berlin gibt es nur whiskey, der querstrahlt, und auf hochtouren glasfaserpartys, da gibt es keine öllamperlpunks wie dich.‘
- und in münchen, in münchen wohnen nur außerirdische, hat er schon feststellen können: schon im zentrum laufen nur so leute herum, die kommen morgens aus ihren schlafstädten nicht heraus, und plötzlich stehen sie da, keiner kennt sie, keiner will sie, aber sie tragen miniplis und sind auf den seltsamsten drogen." Kathrin Röggla

Teil V Endstation Heimat

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Michael Sailer, 1963 in München Pasing geboren, lebt heute als Schriftsteller, Kolumnist und Musiker in München Schwabing. Seine „Belästigungen“ sind längst legendär. Sie erscheinen auf der letzten Seite des „IN München“ und sind gesammelt in vier Büchern erhältlich. Sein „Schwabinger Krawall“ erschien auf den Münchner Seiten der „Frankfurter Sonntagszeitung“. Für sein Romanprojekt „Die Verrückten stehen in der Sonne“ erhielt er 1998 das Literaturstipendium der Stadt München, 2001 wurde ihm der Schwabinger Kunstpreis verliehen. Michael Sailers aktuelles Romanprojekt „Wegerichs Heft“ handelt von einem Menschen, der es mit einem Zeitschriftenprojekt (das scheitert), einer Ehe (die scheitert) und dem Leben (das vielleicht nicht scheitert) zu tun bekommt.

„Immerhin war es Schnürer gelungen, den peinlichen Sturz einigermaßen leise durchzuführen. Er zögerte mit dem Aufstehen, lauschte mit angehaltenem Atem, hörte nichts, rappelte sich hoch, ohne sich irgendwo festzuhalten, um nicht womöglich noch ein Möbelstück voller Porzellan und Blech umzuwerfen oder eine hinterlistige Schublade herauszureißen, in der sich unweigerlich der Besteckkasten befände, der sich daraufhin mit dem Geräusch eines zusammenstürzenden Baukrans auf den Boden erbräche.“

Teil XXI Schöner scheitern
www.michaelsailer.de

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Susanne Schirdewahn, 1970 in Berlin geboren, wuchs in München auf und kehrte nach dem Abitur in ihre Geburtsstadt zurück. Sie studierte Theaterregie, arbeitete beim Film, um sich schließlich auf ihre wahren Leidenschaften zu besinnen: 2001 erste Ausstellung als Malerin und Beendigung ihres ersten Romans „Der Rausch vom ureigenen Unglück“. Derzeit entstehen Erzählungen für einen neuen Band.

Vielleicht hätte sie mal nach Berlin gehen sollen, wo der Bär brummt, aber München ist auch schön, vor allem im Sommer. Das konnten Alex und Zoe nur bestätigen, meine Mitbewohner, sogar wahnsinnig schön. Mit dem Fahrrad die Isar lang. Beinahe wehmütig schwärmten sie ..., während wir in der Küche in Berlin saßen, auch nicht schlecht, nur eben anders, ein Hinterhof nach dem anderen, sagten sie, die Nachbarn zum Greifen nah, aber alles viel anonymer in der großen, großen Stadt.“ Susanne Schirdewahn

Teil IV Die Romantik der Straße
www.susanne-schirdewahn.de

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Katja Schmid, Jahrgang 1970, verbrachte ihre Schulzeit in Baden-Württemberg und den Vereinigten Staaten. Noch vor dem Abitur unterschrieb sie einen Ausbildungsvertrag mit der Mercedes Benz AG, entschied sich dann aber für ein Studium an einer Business-School in der Champagne. Nach zwei Semestern kehrte sie der BWL und Frankreich den Rücken, um in München Germanistik zu studieren. Nach dem Examen arbeitete sie beim Fernsehen. Heute lebt sie als freie Journalistin und Autorin in München. Im Herbst 2000 erschien ihre Erzählung „Immun gegen Kirschbrause“ in der dtv-Anthologie „West-östliche Diven“, Anfang dieses Jahres ihr Nachwort zu John Steinbecks „Von Mäusen und Menschen“ (dtv 2002). Im Moment arbeitet sie an zwei Romanen: „Umwege“ und „Alhambra“.

„Wärmflaschen sind die profane Version von Dorothys Zauberschuhen, den ruby slippers aus dem Film Wizard of Oz: Wünsch dich irgendwohin. There's no place like home. Es ist nirgends so wie zu Hause. Mit der Wärmflasche aber ist man überall zu Hause.“ Katja Schmid

Teil V Endstation Heimat
www.indiadelta.de

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Jochen Schmidt wurde 1970 in Berlin geboren und studiert dort Informatik, Germanistik und Romanistik. 1999 bekam Jochen Schmidt einen der drei ersten Preise des Open-Mike-Wettbe-werbs der Literaturwerkstatt Berlin verliehen. Jochen Schmidt liest jeden Donnerstag bei der Chaussee der Enthusiasten. Im Verlag C.H.Beck erschien im Herbst 2000 sein erster Erzählband „Triumphgemüse“, im Frühjahr 2002 folgte sein erster Roman „Müller haut uns raus“. 2003 veröffentlichte er „Seine großen Erfolge“ (dtv) und 2004 die „Gebrauchsanweisung für die Bretagne“ (Piper).

„Nach zwei Tagen konnte ich wieder laufen und ihm die Stadt zeigen. Sein Vergnügen war ansteckend, und ich erinnerte mich an die Zeit, als ich selbst noch so viel Enthusiasmus für Häuser aufbrachte. Später war mir das vergangen. Wenn sie einem zu viel vor der Nase wegrissen, wurde man vorsichtiger, und ich hatte ja sogar ein unvermeidliches Müller-Zitat zur Hand, das mir für meine Müdigkeit ein philosphisches Alibi gab: ‚In der Zeit der Verrats sind die Landschaften schön.‘ Das galt nämlich auch für Stadtlandschaften und bedeutete, dass der, der gerade irgendetwas verrät, sich nach Häusern umzudrehen beginnt, anstatt zu tun, was ein Mann tun muss, was auch immer das sei.“ Jochen Schmidt


Teil I Kindheit und Jugend
Teil III Metropole Spezial
Singlegeschichten I
Erstes Münchner Kantinenlesen
Chaussee der Enthusiasten (www.enthusiasten.de)

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Nora Scholz, 1978 in München geboren, ist am Ammersee aufgewachsen und studiert Slavische Philologie in München. Derzeit schreibt sie ihre Magisterarbeit zum Thema „Autorschaft“. Zwischenzeitlich lebte sie in Berlin und absolvierte mehrere Auslandsaufenthalte in Moskau, Kaliningrad und Novi Sad (Serbien). 2004/05 nahm sie am Manuskriptum-Kurs für kreatives Schreiben der LMU unter Leitung des Suhrkamp-Verlages sowie Thomas Meinecke teil. Für ihr noch in Arbeit befindliches Romanprojekt „Klärchen“ erhielt sie 2005 das Literaturstipendium der Stadt München. Veröffentlichungen bislang in den Anthologien „Antihund“, Ventil-Verlag 2001 und „You can’t always listen to Hausmusik, but…“ Hausmusik/Jimmy Draht 2006.


„Das Beste ist der Stand mit den frisch gepressten Säften, sagt Paul und zieht mich dorthin. Ich will da nicht hin, denke ich, ich kann da nicht mit ihm hin, das ist mein Stand, das sind meine frisch gepressten Säfte. Ich gehe da hin, an manchen Vormittagen, wenn es geregnet hat und die Sonne durch die Wolken kommt, gehe ich zum Stand mit den frisch gepressten Säften, durch die Luft schwirrt ein Gesumm aus Schnurrbärten mit Bierkronen und Limonadekrügen und gibt Anlass zu glauben, dass die Welt vielleicht doch nicht einfach wegbrechen wird.“

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Lorenz Schröter, geboren 1960 in München, unternahm ausgedehnte Reisen. Er radelte in zwei Jahren um die Welt, über Gibraltar, Nordafrika quer durch Asien bis nach Mittelamerika und wieder nach Europa. Drei Jahre lang lebte er auf einer kleinen, autofreien Insel vor Hongkong. Lorenz Schröter lebt als Journalist (u.a. für die ZEIT) und Schriftsteller in Berlin. Mit „Mein Esel Bella oder Wie ich durch Deutschland zog“ (2000), die „Venuspassage“ (2001) und „Lucy“ (2002) veröffentlichte er drei Romane beim Rotbuch Verlag sowie diverse Ratgeberbücher bei Mosaik bei Goldmann.

Teil I Kindheit und Jugend




Katha Schulte
lebt in Hamburg. Sie hat Filmkritiken für verschiedene Zeitungen verfasst, schreibt Erzählungen mit einem starken Hang zu Tierstilen und arbeitet zurzeit an einer Novelle. Bestes Sporterlebnis: Alpenüberschreitung Sommer 2004.

„Der Blickkontakt musste sein, weil sie die Situation kennen musste. Und damit der Gegner wusste, dass er gemeint war. Dass er es war, den sie angriff. Oft war Nicole aber gerade beim Warmmachen, und vor der Meditation, noch wie im Aquarium: Sie sah zwar die anderen, die ihr entgegenkamen, aber noch nicht als unterschiedene Menschen.

Teil XX 1, 2, 3, ... Vierter!

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Ivo Smolak, 1972 in Berlin geboren, Texter, Sänger, Hörspiel- und Balladenautor. Liebte schon als kleines Kind die Musik und sang im Kirchenchor voll Inbrunst. Wurde in den Flötenchor delegiert. Nach Versuchen am Bass und am Piano fand er zurück zum Gesang: „Es ist mir egal, wenn der Ton falsch ist. Hauptsache, es groovt.“ Singt seine Lieder bei LSD (Liebe Statt Drogen) und in der Lokalrunde im Kurvenstar.

Teil III Metropole Spezial
Liebe statt Drogen (www.lsdonline.de)

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Tim Staffel, 1965 in Kassel geboren, lebt in Berlin. Als Autor von Hörspielen, Short Storys, drei Romanen („Terrordrom“, „Heimweh“, „Rauhfaser“) und zahlreichen Theaterstücken erhielt er mehrere Stipendien. Zuletzt war an der Berliner Volksbühne sein Stück „Hausarrest" zu sehen; „Von Cowboys und Elfen" wurde in Berlin und Konstanz aufgeführt. Seit September 2003 läuft an der Landesbühne Dresden „Alles Blau“, im Herbst 2003 sendet der WDR das Hörspiel „Ich sehe was, was du nicht siehst". Tim Staffel arbeitet meist parallel: Aktuell sitzt er an einem neuen Roman, zwei Hörspielen und einem neuen Theaterstück.

„Ich gehe gern zu Fuß. Das Schöne nach zwölf Jahren in der immerselben kleinen Stadt war, dass einen nichts mehr überraschen konnte. Außer vielleicht man selbst. Wozu brauche ich noch einen Telefonadressbuchkalender? Sobald es dunkel wurde, schaltete ich den neu angeschafften Videobeamer ein. Achtunddreißig Programme plus Premiere World fraßen sich in die Rauhfaser hinein.“

Teil VIII: Es ist ein Drama

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Peter Stamm, 1963 in Weinfelden/Kanton Thurgau geboren, lebt heute als freier Autor und Journalist mit seiner Familie in Winterthur. Er studierte nach einer kaufmännischen Lehre einige Semester Anglistik, Psychologie und Psychopathologie und verbrachte längere Zeit in Paris, New York, Skandinavien, London und Berlin. Peter Stamm verfasste Hörspiele für Radio DRS1, DRS2, Radio Bremen, den WDR und den Südwest Rundfunk, Theaterstücke und Beiträge für verschiedene Anthologien. 1998 erschien sein erster Roman „Agnes“, 1999 die Kurzgeschichtensammlung „Blitzeis“, 2001 der Roman „Ungefähre Landschaft“ und 2003 der zweite Erzählband „In fremden Gärten“.

„Seit langem bin ich wieder in mein Dorf gekommen. Vom Zufall getrieben, fuhr ich im Regionalzug eine Station über mein Ziel hinaus und ging dann zu Fuß zurück. Eine Stunde würde der Weg mir nehmen. Ich ging über die Ebene, auf der bald einmal die Industriegebiete die beiden Dörfer verwachsen werden. Mit Mühe nur zündete ich mir im starken Wind eine Zigarette an, Regenwolken zogen schnell über den Himmel nach Osten, aber immer wieder schien dazwischen die Sonne herunter auf mich und das Tal, und ich dachte, dass in dieser Zeit der Himmel schöner ist als die Erde.“

Teil XIII Natürlich, die Schweizer ...!
www.peterstamm.ch

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Jörg Steinleitner, Jahrgang 1971, lebt als Autor und Jurist in München. In seiner Reiseerzählung „Sewastopol Sekond Hend“ (Lagrev-Verlag, 2001) trug er unsachliche Beobachtungen an hochhackigen Stakselfrauen, Wodka und Tataren zusammen. Mit Matthias Edlinger veröffentlichte er den Roman „205.293 Zeichen“ (Verlag Kiepenheuer & Witsch, 1999 und Lagrev, 1998) und „Hirschfänger“ (Lagrev, 2004). 2000 gaben beide die Anthologie „Deo“ heraus, der er eine Geschichte beisteuerte. Außerdem schreibt Jörg Steinleitner die monatliche Kolumne „Voll, der Jurist“ für die Zeitschrift Life & Law und ist mit einer Kurzgeschichte in der Anthologie „Freistunde. Schüler erzählen von ihrem Leben nach dem Stundenplan“ (Kiepenheuer & Witsch, 1999) vertreten.

„Nur keine Reifenpanne, jetzt, hier, mitten in der Pampa, von 1.400 Soldaten umgeben. Die Burschen sahen richtig gefährlich aus. Und wir sind nicht in einem Rechtsstaat. Hier gelten Ukraine-Rules.“ Jörg Steinleitner

Teil II Der wilde Osten
www.steinleitner.com

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Johanna Straub, geboren 1970 in Hamburg, absolvierte in Tübingen ein Studium in Allgemeiner Rhetorik, Komparatistik und Empirischer Kulturwissenschaft mit „Die Riefenstahlfalle“, organisierte über mehrere Jahre ein Open-Air-Filmfestival und leitete einen Weltvertrieb für Dokumentarfilme in Leipzig, bevor sie sich als freie Autorin und Filmemacherin selbständig machte. Heute lebt sie in Berlin und arbeitet an einem dokumentarischen Serienprojekt „Über Mütter“ sowie an ihrem ersten Roman.

„Vater am Telefon wortkarg wie immer. Sein übliches kurzes Grummeln bevor er den Telefonhörer an Mutter weiterreicht, er nimmt überhaupt nur ab, damit sie ihm nicht in der Umkehrung der Situation eines Tages das Telefon reichen kann und er dann dasitzt, mit dem Hörer in der Hand, und etwas sagen muß, am Ende.“

Teil XV Männer (sind immer verdächtig)

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Barbara Streidl, geboren 1972 in München, ist dort aufgewachsen, zur Schule und zur Universität gegangen. Heute arbeitet sie dort als Journalistin beim Bayerischen Rundfunk ZÜNDFUNK, bei jetzt.de und der Süddeutsche Zeitung Diskothek. Sie spielt Bassgitarre und Kontrabass bei Die Moulinettes und The TriSonics. Hobbys sind Essen und Schlafen; Schwimmen und Segeln. Barabara Streidl ist der Meinung, manche Wörter sollten in den seltenen Sprachgebrauch verbannt werden (z. B. „lecker“).

Drunten am Fluss
Moulinettes
The Trisonics

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Marco Strobel wurde 1975 in Aalen/Württemberg geboren und lebt seit 1996 in München. Er studiert Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik und Anglistik an der LMU München. Für das Münchner Audiotheater arbeitete er bei der Hörbuchproduktion von Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ als Sprecher (2001, Audiobuch Freiburg). Marco Strobel schreibt Lyrik und Prosa. Im April 2001 veröffentlichte er die Erzählung „Der Heimweg“ in der Literaturzeitschrift AKZENTE. Demnächst erscheint sein erster Roman „Die Brille“ im Berlin Verlag.

„Links ragten quaderförmige Wohnblöcke empor. An den meisten Balkonen hingen Satellitenantennen. Einige Fernseher schickten ihr Flackern durch die Scheiben. Rechts reihten sich Geschäftsgebäude aneinander. Natürlich war auf dieser Seite nun alles dunkel. Nur selten fuhr ein Auto an ihm vorbei. Eine Stunde wechselte die Kulisse nicht. Dann aber wurde es heller um ihn. Das war die Innenstadt. Er lief schneller.“ Marco Strobel

Teil I Kindheit und Jugend

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Volker Strübing, 1971 in Sondershausen geboren, lebt in Berlin. Er ist Mitglied der Berliner Vorlesebühnen LSD und Chaussee der Enthusiasten und einer der weltweit unbekanntesten Popstars. Begann seine künstlerische Karriere als Komponist für C64-Computerspiele, probierte sich in verschiedenen Jobs und Studienfächern, bis er vor sechs Jahren das Geschichten- und Liederschreiben für sich entdeckte. Seit zwei Jahren ist er freischaffender Autor, schreibt manchmal Werbung oder Witze fürs Fernsehen, meistens aber für sich und die Bühne.

„In einer Zeit der Kälte, in der Familien nur noch in Talkshows miteinander reden und Großmütter mit Mikrowellen kochen, in einer Zeit, in der einzig billige Ironie noch ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen zu zaubern vermag, nur Geld die Menschen noch interessiert und die Liebe vom eisigen Atem der Sozialdemokratie hinweggefegt wird wie ein welkes Blatt, das der Herbstwind in eine Pfütze weht, singe ich ein Liebeslied.“
Volker Strübing

Teil VII Musik ist unser Leben
Erstes Münchner Kantinenlesen
Chaussee der Enthusiasten (www.enthusiasten.de)
Liebe statt Drogen (www.lsdonline.de)

 

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Philipp Tingler, 1972 in Berlin (West) geboren, lebt in Zürich. Er arbeitete als Fotomodell und studierte Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Hochschule St. Gallen, London und Zürich. Philipp Tingler erhielt ein Hochbegabten-Stipendium und beschäftigte sich in seiner Doktorarbeit mit dem Einfluss des transzendentalen Idealismus auf das Werk Thomas Manns. Er schreibt regelmäßig für verschiedene Zeitungen, Zeitschriften, für den Rundfunk und fürs Fernsehen. Nach „Hübsche Versuche“, seiner ersten Buchveröffentlichung im Jahr 2000, erhielt er 2001 die Ehrengabe des Kantons Zürich für Literatur und las beim „Ingeborg-Bachmann-Preis“. Einen Teil seiner Erfahrungen mit dem Literaturbetrieb dokumentierte er in „Ich bin ein Profi“ (2003). 2005 erschien mit „Juwelen des Schicksals“ Tinglers erster Band mit kurzer Prosa bei Kein & Aber. Im Herbst 2006 legte er mit „Leute von Welt“ den zweiten Band nach.

„Mit diesen Beispielen möchte ich die erste Grundregel einer erfolgreichen Beschwerdepolitik illustrieren: Bei kleineren Vorkommnissen ist es immer das Beste, seinem Unwillen sofort Luft zu machen und die verantwortliche Person augenblicklich und von Angesicht zu Angesicht zu stellen. Erstens spart das Zeit, zweitens lohnen Bagatellen keinen größeren Aufwand wie etwa das Verfassen von Briefen, und drittens und wichtigstens ist die direkte und unmittelbare Beschwerde, wenn Sie mich fragen, auch gesünder. Denn was kann es Reinigenderes geben als die direkte und unmittelbare Energieabfuhr angesichts einer akuten Konfrontation mit der Unzugänglichkeit der Mitgeschöpfe …“

Teil XXI Schöner scheitern
www.philipptingler.com

 

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Friederike Trudzinski, 1982 in Aachen geboren, in Hamburg aufgewachsen, lebt seit 2003 in München, studiert dort Theaterwissenschaft. Ihre Kurzgeschichten erschienen in diversen Anthologien, Zeitungen und Magazinen. Dramatische Texte wurden auf Kampnagel in Hamburg, sowie an den Münchner Kammerspielen aufgeführt. Sie ist Mitveranstalterin der Münchner Lesebühne „Westend ist Kiez“, die jeden ersten Samstag im Monat im Stragula stattfindet. Ihr erster Kurzgeschichtenband „Boris“ (minimaltrashart) erschien im Januar 2006.

„Ich habe einen bösen Ort für jede Situation. Mir untersteht ein ganzes Imperium mit gottverlassenen Inseln. Und wenn ich Tina treffe mit ihren weißen Stiefeletten, dann weiß ich schon, dass ihre Insel ganz besonders dreckig sein muss. Und dass auf sauberen Podesten hübsche Jungs Hula tanzen und herunterlachen in die Jauchegrube, in der sie ihren Stiefeln hinterherschwimmt.“

Drunten am Fluss
www.westendistkiez.de
www.minimaltrashart.de

 

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Dimitri Verhulst, 1972 in Aelst/Belgien geboren, lebt in einem Wald in Belgien. Neben seiner Arbeit als Pizzakurier begann er die Arbeit an dem Roman„De kamer hiernast“. Diesen schloss er auf Mallorca ab, wo er aus Geldnot als Animateur für deutsche Touristen arbeitete. Als Journalist schreibt Dimitri Verhulst regelmäßig für die Tageszeitung „De Morgen“. Als er inkognito in einem Asylantenheim recherchierte, beschäftigten ihn seine Erlebnisse dort so sehr, dass er sie in seinem zweiten Roman abgründig-komisch verarbeitete. „Problemski Hotel“ ist seine erste Buchveröffentlichung auf Deutsch und erschien im Sommer 2004 bei Claassen.

„Mein Zimmergenosse ist Igor, ein Ukrainer, Ex-Boxprofi. Dass er Strawinsky genannt wird, liegt einzig und allein an seinem Vornamen, denn irgendetwas Musisches strahlt er beim besten Willen nicht aus. Eine Kleinigkeit allerdings könnte er mit dem Komponisten gemeinsam haben: das Verlangen, Franzose zu sein. Seine Hoffnung auf ein besseres Leben setzt Igor auf die Fremdenlegion, es ist sein brennender Wunsch, als Kanonenfutter die französische Fahne schwenken zu dürfen. ... Im Moment gibt es jedoch so viele Russen in der Fremdenlegion, dass man ihnen vorübergehend die Tür vor der Nase zugemacht hat.“

Teil XIV Jetzt noch wilder: der Osten

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Florian Werner, geboren 1971, lebt in Berlin. Er ist Texter und Musiker in der Gruppe Fön. 2001 gewann Florian Werner den ersten Preis beim Allegra-Literaturwettbewerb. Seine Karaoke-Seifenoper Rachengold hatte im Herbst 2002 am Stadttheater Hildesheim Premiere. Anfang 2005 erscheint mit "Wir sprechen uns noch" sein erster Erzählband beim Deutschen Taschenbuch Verlag.

„Ich erzähle ihr von Infusionen mit Natriumchloridlösung, von Ultraschall-Zerstäubern und lebensverlängernden Maßnahmen, vom geflügelten Wagen der Zeit, der schon mit heulendem Motor an der Ampel steht und nur darauf wartet, uns mit seinen breiten Reifen zu überrollen, davon, dass die Rotphase des Lebens nicht ewig dauere, dass ihre Farbe im Moment aber noch unerhört intensiv sei, wie zuckendes Fleisch oder die Tentakel einer Seeanemone, und dann erzähle ich ihr von ergrauenden Schamhaaren und von Falten und runzliger werdenden Gliedern, und dass wir doch lieber jetzt, solange wir noch jung seien, mit anderen Worten, ob ich nicht sofort zu ihr rüber kommen und mit ihr schlafen könne.“

FÖN: Texte und Musik
K.L. McCOY: MEIN LEBEN ALS FÖN
www.euerfoen.de

 

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Sebastian Wolf, geboren 1978 in Siegen, aufgewachsen in Osnabrück, lebt in München. Seit 2001 studiert er hier an der Ludwig-Maximilians-Universität Philosophie. 2003 veröffentlichte er einige humoristische Kurzprosastücke in der „Titanic“. Seit zwei Jahren arbeitet er als Kulturredakteur bei Radio m94.5. Nach „Manuskriptum - Münchener Kurse für Kreatives Schreiben“ 2004/05 nimmt Sebastian Wolf derzeit an der Autorenwerkstatt des Lyrik-Kabinetts München 2005/06 teil und war zur Weimarer Literaturnacht „JuLi im Juni“ 2005 eingeladen. Letzte Veröffentlichung: „Sukha.“ In: Spätlese 2004. Junge Texte. Korsika: EPN.

„Ich würde nicht sagen, dass ich geradezu unglücklich war, ich lag nicht in meinen Kissen, um mir die Augen auszuheulen, weil ich sie niemals wiedersehen würde, aber etwas in diese Richtung war es schon.“

Sommer in der Stadt

 

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Gernot Wolfram, 1975 in Zittau in Sachsen geboren, lebt als Journalist und Autor in Berlin. Er veröffentlichte Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften und schrieb für Rundfunk und Theater. 1995 erhielt er den Landespreis für deutsche Sprache und Literatur Baden-Württemberg, 2002 den Walter-Serner-Preis. 2003 erschien bei der DVA Gernot Wolframs Erzählband „Der Fremdländer“. Im Februar 2005 legt Gernot Wolfram seinen ersten Roman „Samuels Reise“ vor, der im Krakau des östlichen Nachwende-Europas spielt.

„Martha packte das Buch in ihren Koffer und fuhr mit dem Zug nach Prag, in die Stadt, deren Name in ihr ein Gefühl unbestimmbarer Freiheit
auslöste. ...

Nach einer Weile sagt Martha: 'Ich würde einfach gern noch einmal irgendwo von vorn anfangen.‘
'Von vorn anfangen? Hier in Prag? Es ist eine traurige Stadt, Martha.‘“

Teil XIV Jetzt noch wilder: der Osten

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Feridun Zaimoglu, 1964 in Bolu (Türkei) geboren, verbrachte seine Kindheit in München-Moosach und Berlin. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er heute als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist lebt. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm 1995 mit seinem Buch „Kanak Sprak“. Es folgten u.a. das Kanak-Kultur-Kompendium „Kopf und Kragen“, die Romane „Abschaum“, „Liebesmale, scharlachrot“, „German Amok“ (2002), und die Kriminalkomödie „Leinwand“ sowie der Erzählband „Zwölf Gramm Glück“ (2004). Im Frühjahr 2006 veröffentlichte Zaimoglu mit „Leyla“ einen Roman über das Land seiner Väter. Er erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, z.B. 1997 den „civis Hörfunk- und Fernsehpreis“ zusammen mit Thomas Röschner für „Deutschland im Winter – Kanakistan. Eine Rap-Reportage“, 1998 den Drehbuchpreis des Landes Schleswig-Holstein, 2002 den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt. „Kanak Sprak“ wurde mehrmals fürs Theater bearbeitet, „Abschaum“ kam 2000 unter dem Titel „Kanak Attack“ in die Kinos. Viel Aufsehen erregte Zaimoglu mit seiner eigenwilligen, zusammen mit Günter Senkel bearbeiteten Fassung von Shakespeares „Othello“, die im März 2003 in den Münchner Kammerspielen zur Aufführung kam.

„Ein Werbeplakat, auf dem sich ein amerikanischer Hollywoodstar im Schützengraben an sein Gewehr klammert, ist mit einer Kampfparole der Wohltäter übersprüht: Religion statt Silikon! Mit fünf Jahren treiben die Kinder Eisenreifen mit langen Holzstecken vor sich her. Mit sechs verkaufen sie an Touristen Tierfiguren aus Draht und Blech. Mit sieben knoten sie Stirnbänder um den Kopf, malen sich mit Ruß einen Vollbart ins Gesicht und spielen bis zur Abenddämmerung Partisanenkampf.“

Teil XII Fremde Welten

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Christian Zehnder, 1983 in Bern geboren, lebt dann in Bremgarten bei Bern. Nach der Matura verbrachte er ein halbes Jahr in Tübingen, danach ein halbes Jahr in Neuchâtel. Seit einem Jahr weilt er in Fribourg. Christian Zehnder ist Mitbegründer der Literatur- und Kunstzeitschrift art.21-zeitdruck und arbeitet an einem Erzählungsband. Seit 1999 bringt er seine Geschichten z.B. in Bern, Basel, Genf und Zürich zu Gehör.

„Der Vater hatte da ein Geschäft mit Büchern, hier eins mit Lampen, dort eins mit Bildern eröffnet und wieder geschlossen. Seine Antiquariate hatten den Ruf, nach kurzer Zeit die stilvollsten weit und breit zu sein, schienen aber ebenso dazu ausersehen, nach einer Weile vergessen zu werden. Kam es den Freunden in den Sinn, Jaromirs Vater zu retten, etwa mit einer Versteigerung, war für diesen der Augenblick gekommen, auszuziehen und in einem anderen Winkel der Stadt von vorn anzufangen.“

Teil XIII Natürlich, die Schweizer ...!

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